Ich habe selbst erlebt, wie menschenverachtend während des “Lockdowns” mit todkranken Patienten und ihren Angehörigen umgegangen worden ist. Doch es gab auch Ausnahmen. So konnten meine Frau und ihre Mutter trotz der harten Zugangsregeln von maximal einer Stunde Besuch pro Tag – von auch nur einer Person – meinem Schwiegervater in seinen letzten Stunden Beistand leisten.
Die Trauerfeier durfte dann nur mit “Maske” besucht werden, wobei erst nicht ganz klar war, welche Bestimmungen galten. Bei der wunschgemäßen Seebestattung konnten wir allerdings nicht anwesend sein, weil zu dem Zeitpunkt in allen Quartieren nur “3G” erlaubt war und sich keine Pension oder Hotel eine Ausnahme traute.
Dass es noch viel schlimmere Fälle gab und Sterbende alleine zurückgelassen wurden, hat eine Bestatterin in einem offenen Brief zusammengefasst.
„Es durften sich Angehörige nicht einmal mehr verabschieden, auch nicht beim Sterbeprozess als Begleitung dabei sein, obwohl dies laut Coronaschutzverordnung aber gestattet war. Die Trauergespräche waren geprägt von einer Art Ohnmacht und auch Wut darüber, dass diese Entscheidungen der Einrichtungen zum Teil auch eigenmächtig getroffen worden sind. Die daraus entstandene Verzweiflung der Angehörigen explodierte förmlich und stellten uns vor schwere Herausforderungen. […] Hinter verschlossenen Türen hörte ich ein klägliches wimmern und klopfen, ein rufen nach ‚der Schwester‘, dem einzigen menschlichen Kontakt zu dieser Zeit.“
Nachfolgend der vollständige Brief zum Herunterladen als PDF.