Früher hieß sie “Münchener Wehrkundetagung” – das war relativ nahe an der Sache, denn Waffenhersteller u.a. sponsierten das Treffen. Nach der Umbenennung in “Sicherheitskonferenz” klingt das Ding etwas höherwertiger, die Intention und die Sponsoren des aktuellen Anti-Russland-Happenings sind aber keinen Schlag besser. Ihre Liste liest sich wie ein Stelldichein der US-Globalisten mit Großindustriellen, Militaristen, Waffenhaien und der Hochfinanz nebst “Think”-Tanks und Politikern (hier). Im Beirat der Sicherheitskonferenz sitzt praktischerweise gleich der Chef von Krauss-Maffei , dem Hersteller des Leopard-Panzers. An Themenvorschlägen wird es also nicht mangeln. Dass für die Kriegsbefeuerung – sie firmiert als “Privatveranstaltung” und ist finanzamtlich “gemeinnützig” – auch noch der deutsche Steuerzahler zur Kasse gebeten wird, ist ebenso zu erwarten wie skandalös.
Wo Milliarden abgegriffen werden, sind Millionen als Werbungskosten übrig. Die Konferenz verschlingt hohe Geldsummen ihrer denkwürdigen Sponsoren, die man aber als Peanuts abhaken kann. Es wird kein Zufall sein, dass man die Podien zu rhetorischen Feuerleitstellen des Krieges gegen Russland umwidmet, auf denen – im Volksmund dumme Gans genannte – Frauen “Wendungen um 360°” vortragen, wobei man sich feixend fragt, ob Celsius oder Winkel. Es ist abartig, wie man in einem der teuersten Luxushotels der Republik bei Kaviar und Champagner nach Hunderttausenden Toten der zerstörten Südukraine einfach weiter machen und kriegshetzen kann, als wäre ein Jahr lang nichts gewesen.
Würden die Konferenzteilnehmer ihre Vorfahrt im Verkehr auch über einen Unfall erzwingen wollen?
Man setzt sich in München ins Recht und glaubt, weitere Tausende von Soldaten auf beiden Seiten der Ukraine verheizen und Häuser ohne Zahl zerschießen zu dürfen. Rhetorische Frage: Säßen die Konferenzler in einem Omnibus und ein Lastwagen würde ihnen die Vorfahrt nehmen – würden sie dann sagen “Voll auf dem Gas bleiben, wir haben das Recht auf Vorfahrt”? Wenn man bedenkt, dass Fahnenflüchtige und Wehrdienstverweigerer in der deutschen Spitzenpolitik mitmischen, so möchte man diese Form von Rigorismus bezweifeln. Sie gilt wohl nur, wenn andere zu Schaden kommen.