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Gegendert oder nicht: 007 war immer schon unerträglich antideutsche Propaganda

Der nächste Zensur-Aufreger macht die Runde. Zur Neuauflage anlässlich des siebzigsten Jahrestags der Veröffentlichung von Casino Royale erscheinen alle James Bond Romane politisch korrekt überarbeitet. Vermeintlich “rassistische” Passagen wurden teilweise gestrichen und die Bücher mit einem Warnhinweis versehen, dass sie zu einer Zeit geschrieben worden seien, in der “problematische Einstellungen” noch nicht kritisch gesehen wurden. (1)

Bitte nicht aufregen, es geht um die Romane, nicht die Filme, die lassen sich nicht so einfach überarbeiten, ohne dass die Länge auf ca. fünf Minuten schrumpft, wenn man es denn wirklich ernst meint mit der politischen Korrektheit. Da wären die meist deutschen Darsteller der Bond Gegenspieler, zum Beispiel Gert Fröbe oder Curd Jürgens und natürlich Blofeld, der wiederum klar erkennbar eine frühere Version des wiederum deutschen Superschurken Klaus Schwab ist. Das muss alles raus, genau wie die Bikini-Mädchen. Miss Moneypenny wird natürlich durch einen Homosexuellen, ach was red ich, eine genderfluide Transwasauchimmerschwuchtel ersetzt.

Aber Spaß beiseite. Wer es damals nicht gemerkt hat und zu der Generation gehört, die der “guten alten Zeit” nachtrauert, kann sich jetzt wieder nur echauffieren und lernt nicht dazu. Was bitte ist an einem Geheimagenten mit der Lizenz zu Töten “cool”? Wie er “stilvoll” reihenweise Gegner ins Jenseits befördert und dabei stets noch einen flotten Spruch auf den Lippen hat? Und das alles im Auftrag ihrer, nicht “unserer” Majestät? Egal wie gut gemacht, wie toll die Schauspieler waren und der Soundtrack – es ist nichts weiter als Trash, Müll, Schundliteratur aus der Feder eines gewissenlosen Killers, wenn es stimmt, was Schriftsteller Ian Fleming über sich selbst behauptet hat, nämlich Geheimagent gewesen zu sein und viele der Geschichten selbst erlebt zu haben. Und immer wieder der böse, hässliche Deutsche. Warum also aufregen, noch dazu als Deutscher, wenn angelsächsische Propaganda Blockbuster an die Gegenwart angepasst werden? Weg damit!

Dieses Stück Kindheit und Jugend ist unwiederbringlich verloren, meine Güte. Ja, alles war besser, keine Kindersitze, kein Gurt, kein Fahrradhelm und vor allen Dingen keine Ganztagsschule und die Kita hieß noch Kindergarten. Es ist vorbei, die Zeiten ändern sich, mit dem Geheule über immer mehr Zensur kommen wir nicht weiter. Das war vor unserer unbeschwerten Boomer-Kindheit nicht viel anders, wie die Großeltern zu erzählen wussten.

Was die Nationalsozialisten mit den beliebten Karl May Romanen machten, taten die Briten im zweiten Weltkrieg mit Sherlock Holmes. Der Stoff wurde umgeschrieben, positive Passagen über jüdische Charaktere in Mays Werken entsprechend bearbeitet und die Handlung bei Sherlock Holmes einfach in die damalige Gegenwart versetzt. Plötzlich hatten der Meisterdetektiv und sein in den Filmen dümmlich dargestellter Helfer Dr. Watson es mit Nazis zu tun (1942, Die Geheimwaffe). Nun trifft es James Bond, ein Verlust, der keiner ist. Mainstream war immer schon Propaganda, es hat nur keiner merken wollen. Hätte sich auch nur ein einziger Mensch genau dieselben Filme angesehen, wenn man aus James Bond einen Stasi-Agenten im Auftrag seines Generalsekretärs gemacht hätte? Ich geb’s auf, versteht ja sowieso keiner. Regt euch also auf, schreibt wütende Kommentare, flucht über die Woko-Haram und merkt wieder nicht, wie sehr ihr mit dem Gebrauch solch dämlicher Wortschöpfungen deren Methoden übernommen habt.