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Im Westen nur Schund – Opposition 24

Die Deutschen können einfach keine Filme mehr machen und eigentlich auch in keiner Hollywoodproduktion mitspielen, ohne sich der Lächerlichkeit preis zu geben. Darum schaue ich mir grundsätzlich nichts davon an, nur manchmal, dann mache ich eine Ausnahme. So wie bei der neuen Fassung von “Im Westen nichts Neues.” Hätte ich gewusst, dass der Film für ein paar Oscars vorgeschlagen wird und sogar welche bekommt, hätte ich mir das vielleicht erspart. Nun sind weitere 148 Minuten meines Lebens sinnlos vergeudet, nein, nicht ganz, ich habe manchmal vorgespult oder mit der 1,5 fachen Geschwindigkeit geschaut.

Alles, was Grüne toll finden, kann logischerweise nur Mist sein. Und so ist es auch.

Der Film ist einer Hinsicht recht gut gelungen – bei der Kameraarbeit, die um einiges besser aussieht, als der übliche Netflix Greenscreen Müll. Aber gute Fotografie kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film fast nichts mit der literarischen Vorlage zu tun hat und ganze Kapitel und Charaktere fehlen. Das weiß man natürlich nicht, wenn man nicht lesen kann oder die deutlich werkgetreuere us-amerikanische Verfilmung mit Lew Ayres nicht kennt. 1979 wurde der Stoff noch einmal in Farbe für das US-Fernsehen verfilmt, erreichte aber nicht die Qualität und Atmosphäre der Version von 1930, ist aber bei weitem besser als die nun oscarprämierte Netflixverwurstung.

Eines beruhigt mich dann doch. Was für den deutschen Film gilt, kann man nun auch bei den großen Studios beobachten. Es ist alles auserzählt, jeder irgendwie noch originale Stoff wird für die Streaminggeneration noch einmal aufbereitet, mit Ideologie vollgestopft und zu Tode geritten. Worauf ich außer auf Godot noch warte, ist “Die dritte Frau”…