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Nein, “wir” schicken keine Panzer!

Screenshot Bild.de – bearbeitet / Collage

Morgen tritt der “Bundeskanzler” vor die Presse und wird die Lieferung von Leopard 2 Panzern an die Ukraine bestätigen. Das erinnert an das Gehabe der SPD kurz vor Beginn des ersten Weltkriegs. Erst machte man mit Großdemonstrationen gegen den Krieg mobil, dann stimmten die vaterlandslosen Gesellen im Reichstag angeblich vom Patriotismus ergriffen plötzlich und unerwartet für die Kriegsanleihen. Was haben sie sich damals wie heute nur davon versprochen oder: was hat man ihnen versprochen? Wussten die Genossen, dass Deutschland im Falle einer Niederlage die Monarchie abschaffen und eine Republik installieren würde? Mit der SPD als führender Partei? So wie die Sache ausgegangen ist, könnte durchaus etwas an den Geschichten dran sein, die lange vor dem Internet von Stammtisch zu Stammtisch weitergereicht wurden.

Was die SPD sich heute von dem angetäuschten Kurswechsel verspricht, liegt auf der Hand: Machterhalt. Die USA liefern ebenfalls Panzer und werden dem Gehorsam aus Berlin nicht unbedingt Achtung und Respekt zollen, aber so lange anerkennen, wie der Verrat ihnen dienlich ist. Nicht mehr und nicht weniger.

Und so schreibt dann die BILD, heute ganz offiziell unter US-Flagge unterwegs: “Wir schicken Leopard Panzer”. Wer muss da nicht an die legendäre Schlagzeile “Wir sind Papst” denken, die immerhin lustig, aber genauso falsch war. Ca. 26 Prozent der Deutschen sind Katholiken und identifizieren sich mit dem Papsttum. Ähnlich hoch ist der Stimmanteil der für die heutige Entscheidung relevanten Regierungspartei, die sich “SPD” nennt und nun die Lieferung deutscher Panzer möglich macht. Eine große Mehrheit steht mutmaßlich nicht hinter der Entscheidung, sich auf diese Weise am Krieg zu beteiligen, sie steht aber auch nicht dagegen auf. Noch nicht. Das wird sich ändern, wenn die Folgen der Entscheidung spürbar werden. Die Zeitenwende könnte dann ein wenig anders verlaufen, als von Olaf Scholz halluziniert.