Jetzt kommt endlich alles ans Tageslicht. Wieder einmal. Sogar der Klabauterbach hat zu gegeben, dass einige Maßnahmen Schwachsinn waren. Das hat er im Staatsfunk gesagt. Alles wird gut. Sie können es nicht mehr verheimlichen. Wenn schon das ZDF berichtet und dann der frühere Chefredakteur von der BILD, dann ist wirklich kein Halten mehr. Vor Lachen! Julian Reichelt, der einst Edward Snowden als Landesverräter beschimpfte und die Überwachung durch die NSA verteidigte, vom Saulus zum Paulus oder umgekehrt? Klingt nach Reitschusters Bekehrung vom Terrorexperten zum Freiheitskämpfer. Diesem Volk könnte man auch Börsentipps von Boris Becker empfehlen, ohne dass auch nur einer merkt, wie man ihn hinter die Besenkammer führt. Warum soll ich denn ein einziges Wort glauben, von einem der bis vor kurzem noch für viel Geld Propaganda verkauft hat und jetzt aber auf “Enthüllungen” macht? Also bitte, wenn schon ein gefallener Engel, dann aber richtig. Sollte Dieter Bohlen plötzlich auf Paartherapeut umschulen, wäre das für mich um einiges glaubhafter, aber dennoch uninteressant.
Schon höre ich wieder die mahnenden Stimmen, jeder hätte eine zweite Chance verdient. Okay, ein letzter Versuch. Ich schließe die Augen und forme mir einen inneren Karl Lauterbach, den ich mit ganz viel Licht und Liebe umhülle. Und ich hole mir auch ein paar Klimakleber in meinen Raum des inneren Lichts. Wir sitzen im Kreis und halten uns bei den Händen. Claudia Roth ist plötzlich mit dabei und Annalena. Mir fällt ein, dass ihr Rufen nach Panzern für die Ukraine nur ein stummer Schrei nach Liebe ist. Ach, so. Das wird Putin sicher verstehen, wenn es ihm die Ärzte erklären. Nach ein paar weiteren tiefen Atemzügen, zehn “Om mani padme hums” und einem dreifachen „Jai Guru Deva, om“ bin ich wieder ganz in meiner Mitte und kann weiter für den Frieden meditieren. Nicht mal Panzer können uns Lichtkrieger aufhalten. Plötzlich holt mich ein lauter Schrei zurück.
Mit Stahlkappen wäre das nicht passiert. “Sind Sie bescheuert!”, sagt der, der sich auf die Straße geklebt hat. Dieses Irrenhaus kann man mit noch so viel Licht und Liebe nicht in ein Paradies verwandeln. Warum sollte man auch?
Da fällt mir das Wunder vom Ahrtal ein. Grandioses Behördenversagen mit hundertfacher Todesfolge. Ohne die private Hilfewelle wäre alles noch viel schlimmer gekommen. Bis heute hat der Staat lieber Gelder in aller Herren Länder verteilt, statt den Aufbau in der Krisenregion zu beschleunigen. Warum auch? Die verantwortlichen Politiker wurden ja inzwischen wieder gewählt.
Es gibt nichts zu verzeihen, nichts zu vergeben, aber jede Menge zu lernen. Wer keine Konsequenzen aus dem Erlebten zieht, dem wird immer wieder das gleiche passieren, so wie manche Frauen und Männer immer wieder an den gleichen Typ geraten, der ihnen nicht gut tut. Als Gesellschaft ist eine solche kollektive emotionale Blindheit fatal, aber es gibt kaum ein Mittel dagegen. Nichts “kommt heraus”, das ist bestenfalls gut gemeintes Gerede. Aber es führt zu nichts. Die Wahrheit kann nicht heraus kommen. Sie ist. Immer. Und sie ist nicht darauf angewiesen, von irgendjemandem “gesehen” zu werden. Es ist vielmehr ihr Wesen, dass niemand sie vollständig erfassen kann.
Ich komme noch mal auf den Anfang zurück. Was ist denn besser dadurch geworden, dass Karl Lauterbach “zugegeben” hat, dass einige “Massnahmen Schwachsinn” waren? Waren nicht alle “Maßnahmen” Schwachsinn oder treffender ausgedrückt: ein Verbrechen? Und war nicht die ganze “Pandemie” nur ein Schwindel? Die Täuschung umfasst mehr, als nur die Botschaften aus den Medien und die Lügen der Politik. Das aber ist kein Thema für eine Glosse. Außerdem stecke ich noch immer in meiner Licht- und Liebe-Meditation. Aber Hey, was ist da los? Karl Lauterbach hat sich ohne meine Lichtarbeit in einen gefräßigen Reptiloiden verwandelt und über Milf Claudia hergemacht. Annalena sitzt wütend in der Ecke und schmiert Kot an die Wände, während die Klimakleber mit den Omas gegen Rächz nicht jugendfreie Dinge tun. Schluss damit, es war noch einen Versuch wert, aber ich habe wichtigeres zu tun, als mich um so einen kranken Mist zu kümmern.