Manchmal zwitschert einem so ein Vögelchen das ein oder andere zu. Das Manifest für den Frieden von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht haben zur Stunde circa 460.000 Menschen unterzeichnet. Das sind ungefähr 100.000 weniger Unterschriften als für die Petition zum Verbot für Silvesterfeuerwerk für Privatpersonen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, um zu wissen, wo unsere Gesellschaft wirklich steht. Vorausgesetzt natürlich, dass die Unterschriftenangaben auf change.org überhaupt stimmen und nicht manipuliert werden, wie die Aufrufe bei YouTube und in anderen sozialen Netzwerken.
Die Spindoktoren drehen wieder auf. “Friedensnazis” war eine Erfindung zur Diffamierung der “Mahnwachen für den Frieden”, neben “Wahnwichtel” und ähnlichen Wortverdrehungen. Daran anknüpfend spricht man bei der neuen “Querfront” von “Nationalpazifisten.” Dazu gibt es etliche Artikel in den großen “Medien”, die mehr oder weniger zum Boykott der Großdemo aufrufen und infrage stellen, ob man denn überhaupt mit Wagenknecht und Schwarzer einen Friedensappell unterzeichnen dürfe.
Wagenknecht hat laut SPIEGEL der AfD, deren Vorsitzender Chrupalla unterzeichnet hatte, einen “Versuch zur Diffamierung” unterstellt. Die “Aktion” sei durchschaubar, so Wagenknecht weiter. Das kann man ebensogut Wagenknecht selber vorwerfen und ihren schroffen Ton als Täuschungsmanöver werten. Natürlich weiß sie nur zu gut, mit welchen Positionen sie über die Parteigrenzen hinaus Menschen mobilisieren kann. Mit diesen Aussagen hat sie sicherlich bei einem Teil möglicher Unterstützer für Verärgerung gesorgt. Das alleine reicht jedoch noch nicht aus, um die Großdemo zu schwächen. Da gibt es weitere bewährte Methoden, die auch zur Anwendung kommen sollen.
Sabotage von Bahnstrecken und Autobahnen
Was in Kandel und auch bei den Querdenkerdemos funktioniert hat und nie “aufgeklärt” worden ist, sind Sabotageakte von Bahnstrecken. Hier und da ein gezielter Kabelbrand und ganze Zugverbindungen fallen aus. Dazu müssen den Angreifern detaillierte Anweisungen übermittelt werden, denn ohne genaue Kenntnisse der Infrastruktur sind kleinere Brandanschläge nicht machbar. Bemerkenswert ist, wie in allen Fällen die Schäden recht schnell zu beheben waren. Vielleicht gesellen sich zu den vermummten Antifanten auch Klimakleber, die natürlich nur aus Umweltgründen rein zufällig Verkehrswege blockieren, die nach Berlin führen.
Angriffe hinter den Kulissen
Geht es um Frieden, Flüchtlinge und gegen die AfD, findet sich stets ein “breites zivilgesellschaftliches Bündnis” aus Parteien, Gewerkschaften und Kirchen, das rein zufällig genau auf Regierungslinie liegt. Wer sich der falschen Lichterkette anschließt, muss mit Konsequenzen rechnen, manchmal sogar in Form von Pflastersteinen. Hinterher distanzieren sich die Offiziellen von den Vermummten, die man ja nicht einfach von der Demo fernhalten könne, aber wehe, es verhält sich anders herum. Jeder noch so offensichtliche Provokateur wird der PMKrächz zugeschrieben und die Schlagzeilen sind gesichert. Diese Taktik kann hier nicht so einfach aufgehen, denn der Ukrainekrieg spaltet auch die Fraktion der Gutmenschen. Beim Irakkrieg, dem Gerhard Schröder damals im Alleingang eine Absage erteilt haben will, war das noch anders. Um den Druck auf öffentlichkeitswirksame Akteure zu erhöhen, arbeitet man mit Drohungen, zum Beispiel der Kürzung von Fördergeldern für Kulturschaffende, von denen man sich eine klare Distanzierung zur “Querfront” wünscht. Auch caritative Einrichtungen und gewerkschaftliche Gruppierungen sollten sich von Wagenknecht und Schwarzer fern halten, Angestellte im “öffentlich rechtlichem Rundfunk” sowieso. Wer zu viel Sympathie bekundet, riskiert seine Zukunft. Wenn das nicht ausreicht, werden gezielt Autos und Privatwohnungen angegriffen, damit sich die Sache herumspricht und größtmögliche Wirkung erzielt.
Sie haben Angst vor dem 25. Februar als Tag der Wahrheit
Das soll weder Witz noch Übertreibung sein. Man weiß an entsprechenden Stellen, wie schnell die Stimmung kippen kann, wenn eine große Menschenmenge versammelt ist und die Polizeikräfte alle Mühe haben, die Sache in den Griff zu bekommen. Anders als beim Fußball oder linksextremen Versammlungen, wie jährlich am 1. Mai, wären bei einer Eskalation nicht nur gewaltbereite Extremisten als relativ kleine Gruppe auszumachen, sondern die gesamten Teilnehmer als potentielle Angreifer zu betrachten. Wenn Tausende friedliche und ganz normale Bürger aus allen Schichten sich einfach nicht einschüchtern lassen, riskiert man erneut unschöne Bilder, die sich in Echtzeit direkt unter den Demonstranten verbreiten, für die es dann vielleicht kein Halten mehr gibt. Und auch wenn die Menge friedlich bleibt, keinerlei Gewalt ausübt, ist die Botschaft klar und deutlich. Wer Menschen, die gegen Krieg und für Frieden demonstrieren, in ihren Grundrechten einschränkt oder auf sie einprügeln lässt, kann nur verlieren und muss weiter an der Gewaltspirale drehen, um den Gehorsam zu sichern.
Lügenpropaganda, Zahlenspielereien und Warnungen vor Gegendemonstranten
Was auf keinen Fall passieren darf, ist, dass am 25. Februar mehr Menschen am Brandenburger Tor stehen als zuvor im Kölner Karneval gezählt wurden. Jeder Zahl über Besuchererwartungen seitens Veranstalter oder Polizei darf man getrost misstrauen. Und auch während der Kundgebung wird man alles dafür tun, die Sache herunterzuspielen. Kamerateams im Auftrag der Medienhäuser sollen je nach Bedarf die “guten Demonstranten” zeigen, wenn gar zu viele unerwünschte “Nationalpazifisten”, “Reichsbürger”, “Querdenker” und “Wahnwichtel” unterwegs sind oder umgekehrt zur Abschreckung. Man wird nicht müde werden, vor Zusammenstößen mit “Gegendemonstranten” zu warnen, also Menschen, die gegen Friedensdemonstranten demonstrieren und sich somit für Krieg aussprechen und vor Gewalt nicht zurückschrecken. Zum Schutz vor den staatlich alimentierten Steinewerfern lassen sich dann allerlei Auflagen rechtfertigen, die “notfalls” mit “unmittelbarem Zwang” durchgesetzt werden “müssen.”
All diese Maßnahmen haben schon bei den Querdenkerdemos nur teilweise funktioniert. Wer aber weiß, wie viele Menschen ohne die Dauerpropaganda gekommen wären? Wahrscheinlich ist das ein Grund, warum “Querdenken-Gründer” Michael Ballweg hinter Gittern verbleibt, während gefährliche Clanverbrecher aus Platzgründen aus dem Knast entlassen werden.
Doch die Zersetzungsarbeit am Fußvolk ist nicht alles. Man darf durchaus mehr als nur ein kritisches Auge auf die Anführer werfen, so wie man es mit Ballweg von allen Seiten getan hat. Weil jemand hinter Gittern sitzt, den Rauswurf aus der eigenen Partei riskiert, seinen hochdotierten Posten bei einer Behörde oder in einem Medienhaus verloren hat, heißt das noch lange nicht, dass es sich nicht um eine Art gesteuerte Opposition handelt. Manchmal wissen die Protagonisten nicht, dass sie als Schachfiguren benutzt werden, einigen ist ihre Rolle klar und sie spielen sie trotzdem und wiederum andere wissen genau, worum es geht. Hauptsache, die breite Masse, das Volk, wird wieder einmal hinters Licht geführt. Wo kämen wir nur hin, wenn der Souverän erkennen würde, welche Macht er besitzt? Das darf er auf keinen Fall erfahren, nur darum geht es, um die Sicherung der Macht.
Was (noch) nicht passieren wird
Es ist ein Test, einer von vielen. Kommen wider Erwarten mehr als eine Millionen Menschen nach Berlin, die sehr eindeutig klar machen, wo der Hammer hängt, gäbe es eine weitere Option zur Machtsicherung. Man würde Wagenknecht in Verhandlungsposition bringen, vielleicht Neuwahlen in Aussicht stellen oder bei fortschreitendem Zerfall eine Übergangsregierung die Amtsgeschäfte führen lassen. Also so etwas wie einen kontrollierten Putsch, bei dem einige Marionetten wie Lindner, Scholz, Baerbock und Lauterbach “geopfert” werden, bevor es das Volk selbst in die Hand nimmt. Wer wird dann diese weitere Täuschung erkennen?