Im Zeitalter der Idiotie und Infantilpolitik sollte einen nichts mehr überraschen. Und doch kommen immer wieder Meldungen herein, bei denen man sich fragt, ob und wieviele Hirnzellen bei manchen Politikern noch in Betrieb sind. Lettland hat ein Viertel russisch sprechende Einwohner und plant, einige Tausend von ihnen gewaltsam auszuweisen, wenn sie keine Kenntnisse der lettischen Sprache besitzen (hier). Die Bedrohten leben vielfach seit den Zeiten der Sowjetunion – also Jahrzehnte – im Land und sollen raus. Das muss man sich einmal vorstellen, die Gutmenschen Scholz, Pistorius & Cie, die „jeden Quadratzentimeter“ dieser großartig humanistischen Republiken mit Waffengewalt verteidigen wollen: Was wäre in Deutschland los auf die Forderung, auch nur einen Afrikaner – also keinen Stammeinwohner – auszuweisen wegen mangelnder deutscher Sprachkenntnisse? Richtig. Die Regierung würde ihre Organisationen und die Betriebskampfgruppen der Immigrationsindustrie auf die Straßen rufen, sie rund um die Stadtmitten marschieren lassen und die Staatsfunker samt Jubelmedien würden Sonderschichten einlegen, um solche Forderungen als inhuman zu geißeln und ihre Urheber zu bedrohen. Aber wenn Lettland so etwas plant, was dann? Richtig. Dann heißt es, wir könnten unseren Freunden keine Vorschriften machen und alles sei o.k.
Die Sache ist „aus gegebenem Anlass“ brandgefährlich. Die Balten piesaken und stressen die Russen in ihren Ländern aufs Maximum. Grenzübertritte von und nach Russland sind teilweise gesperrt, in jedem Fall schikanös und ein weites Spektrum „Extrabehandlung“ von Russen ist zur Tagesordnung geworden. In Moskau sieht man natürlich, wie die Landsleute nach Strich und Faden schikaniert und ausgegrenzt werden. Spitze des baltischen Wahnsinns war die 2022 versuchte Unterbrechung der Eisenbahn- und Straßennabelschnur zwischen Russland und Königsberg alias Kaliningrad durch die Litauer. Es war knapp daran, dass die Russen Gewalt angewendet hätten, bis die Litauer davon abließen. Man muss wissen, dass der Ostseehafen Kaliningrad für die Russen unentbehrlich ist und sie ihn mit allen Mitteln halten werden. Wer daran herumfackelt, könnte mehr erleben als ihm lieb sein kann.
Der schikanöse Umgang mit der russischen Minderheit könnte die Balten ihre Souveränität kosten
Was treibt die drei Baltenstaaten, derart konfliktiv mit Russland umzugehen? Die Waffenlieferungen in die Ukraine sind hier noch nicht einmal eingepreist. Es sind vermutlich Traumata, die sie als kleine Sowjetrepubliken unter der bolschewistischen Moskauer Knute mitbekamen und für die man sich unter dem Schutze der tollen neuen Verbündeten – USA und deren Natovasallen – revanchieren möchte. Das ist verständlich, politisch aber das Dümmste, was man veranstalten kann. Denn sich auf die USA zu verlassen, die Tausende Kilometer weg sind und deren Bevölkerung zu 98% noch nie etwas vom „fucking Baltikum“, das man womöglich atomar veteidigen solle, gehört haben, ist Torheit in Reinform. Hat man im Baltikum noch nie etwas vom Verlauf des US-Schutzes für Indochina, speziell Vietnam, Irak, Afghanistan undsoweiter gehört? Bekommt man das verdeckte Abseilen dieser Großmacht aus dem Ukrainekrieg auch nicht mit? Dann wäre den drei Regierungen in ihrer absoluten Verblendung schlichtweg nicht zu helfen. Verlassen sie sich alternativ auf Europäer und Deutschland? Tja, dazu müssten die deutschen Panzer erst mal 5 km ohne Reparatur aus der Kaserne kommen.
Ein „Hilferuf“ der drangsalierten und vor der Vertreibung stehenden Russen an Moskau wäre kein Wunder – und seine Erhörung auch nicht
Schon tausendmal in bekannten dreitausend Jahren hat die Geschichte – so man als heutiger Politiker davon gehört hat – gelehrt, dass unterdrückte Minderheiten von ihren größeren Mutterländern herausgepaukt werden. Teils echt, teils unter Vorwand, in jedem Fall aber tatsächlich. Aus historischer Sicht spricht alles dafür, dass die Balten als geografische Appendices des russischen Riesenreiches den Kürzeren ziehen werden, wenn sie nicht endlich aufhören, den Russen vor die Schienbeine zu treten. Sollten die bedrohten russisch-sprachigen Einwohner des Baltikums um Hilfe rufen, wäre der Ernstfall da. Welche Rechtsposition man dabei haben mag, ist egal – Auskunft zur Biegsamkeit des Völkerrechts erteilen Frau Bearbrock und das Pentagon in Washington. Sollte es militärisch im Baltikum knallen, wird es vom Westen her heißen „Ein total unprovozierter russischer Angriffskrieg“. Das aber würde weder den Tatsachen entsprechen, noch den Balten helfen, noch die Sache revidieren. Die drei Länder sind – Fünf vor Zwölf – aufgerufen, sich politisch mit dem Nachbarn zu arrangieren, wenn sie souverän überleben wollen – so hart können das Leben und so unzuverlässig Alliierte sein.
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9 Antworten zu „Die Russen triezen und sich auf die USA verlassen: Die Balten und die maximale politische Dummheit“