Nun, da unser FDP-Verkehrsminister, wie heißt er doch gleich, ein revolutionäres Autofahrverbot wieder ins Gespräch bringt, könnten wir diese seit 1973 in den Hintergrund gerückten, friedvollen Sonntage erneut erleben. Die Welt, wenn man damit das herzliche Deutschland meint, stand still. Wer hätte das gedacht, dass erneut eine brutalstmögliche Verkehrswende bevorsteht? Am besten bewegen wir uns gar nicht mehr. Nicht vorwärts, so wie es die Regierung vormacht. Und schon gar nicht dorthin, wo Recht und Rechts zuhause sind.
Und nicht nur die Autobahnen werden stillstehen. Nein, jede malerische Dorfstraße, jede verwinkelte Gasse wird zu einer idyllischen Promenade. Nur noch umweltfreundliche Lastenfahrräder, sofern per Pedal betrieben, dürfen noch schwere wichtige Sonntagsgüter, wie Bierkisten zu Gartenfesten liefern. Vorbei ist dann auch mit den Hochzeitskorsos mit laut tönendem Gehupe. Stattdessen genießen wir nun den beruhigenden Klang der Stille, oder höchstens das sanfte Säuseln des unermüdlichen Fahrradkuriers, der die knusprigen Sonntagsbrötchen 20 km über die verlassene Autobahn zum gemütlichen Altersheim bringt. Und wer dennoch fahren darf? Ach, das sind nur die privilegierten Auserwählten von der richtigen Partei, die ja zum Wohle der hier schon länger Lebenden zu wichtigen Versammlungen eilen müssen. Dort stehen sie vermutlich vor leeren Rängen, die Zuschauer haben ja keine Mobilitätspferde mehr.
In neun Monaten dürfen wir dann auch zusätzlich einen wundersamen, leicht melancholischen Bevölkerungsrückgang bestaunen. Denn ohne das traditionelle Autodate bleibt so mancher versuchte Flirt auf der Strecke. Wer kann schon Liebe entfachen, wenn er seine entzückte Braut mit dem Fahrrad besucht? Auch die Kirchen bleiben sonntags leer, denn wer kann schon zur abgelegenen Waldkapelle pilgern, ohne seinen treuen Blechuntersatz? Und der gesellige Frühschoppen im urigen Gasthof zum Grünen Baum? Vergessen Sie es! Die 800 Meter werden zur unüberwindbaren Distanz ohne die Unterstützung von Mercedes und Co.
Die traditionellen, sonntäglichen Familienausflüge zu Oma und Tanten? Auch die sind nun Geschichte. Zum Glück gibt es Zoom, und unsere Omis sind ja bekanntlich die größten Fans der digitalen Begegnung. Wer braucht schon reale Umarmungen, wenn Oma am Bildschirm herzlich winkt? Schnürt die robusten Wanderschuhe, macht Euch auf zu Spaziergängen, solange diese nicht ganz verboten werden. Denn der leise Abrieb der Turnschuhe verursacht schließlich Feinstaubpartikel, die wie der mysteriöse Saharastaub bis nach Berlin getragen werden und die politischen Gehirne dort völlig vernebeln.
Offensichtlich vernebelt ist auch die wehmütige Erinnerung daran, dass 1980 beschlossen wurde, 40 innovative Atomkraftwerke in Deutschland zu bauen, um von Energieimporten weniger abhängig zu sein.
Nur gut, dass es die FDP bald nicht mehr geben wird.
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11 Antworten zu „Hoppe, hoppe Reiter, mit der FDP geht’s nimmer weiter.“