Zum gestrigen 57. Weltfriedenstag der katholischen Kirche hat Papst Franziskus zu Frieden und Versöhnung aufgerufen. Dringend bedürfe es einer Liebe, die Raum gebe, Würde respektiere, Freiheit zum Selbstausdruck lasse und jede Form von Besitz, Unterdrückung und Gewalt ablehne, schrieb Domradio zu dem Geheuchel. Denn es rumort nicht nur im Vatikan, sondern der gesamten katholischen Kirche, seit diese mit der Erklärung Fiducia supplicans Homo-Paaren ihren Segen erteilt hat. Widerstand kommt nicht nur von der Piusbruderschaft. Nach faktisch allen schwarzafrikanischen Bischofskonferenzen haben auch die Polnische und die Ungarische Bischofskonferenz ihr „Nein“ in die Erde gerammt, berichtet Katholisches.info dazu.
Auch in Lateinamerika gibt es einflussreiche Stimmen gegen den Homo-Segen. Der uruguayische Kardinal Daniel Sturla hat sich gegen eine Segnung von homosexuellen Paaren ausgesprochen, schreibt die Evangelische Zeitung. Die Römisch-Katholische Bischofskonferenz der Ukraine (hier) ist ebenso dagegen. Der Unmut ist so groß, dass eine Spaltung der Katholischen Kirche gar nicht mehr so undenkbar ist. Wird man Franziskus diesen gefährlichen Spaltkurs im Vatikan verzeihen?
Die Macht der Kirche scheint gebrochen. Wer sich dem Zeitgeist beugt, lässt sich mit dem Teufel ein, etwas, was man dem Vatikan von orthodoxer Seite schon seit Langem vorwirft, hat nun vielleicht nur etwas mehr Gestalt angenommen. Wer in seinen Reihen etliche gestrauchelte “Geistliche” hat, deren Pädophilie fast ausschließlich auf Knaben gerichtet ist, misst mit zweierlei Maß, wenn er den einen als Sündern den Segen verwehrt und die anderen vor Strafverfolgung schützt, die sich auch vor dem weltlichen Gesetz schuldig gemacht haben. Sollte sich die Instution Katholische Kirche nun selbst ein Bein gestellt haben, wäre das beileibe kein Verlust für die Menschheit.
Ich selbst habe dem Laden im zarten Alter von 18 Jahren den Rücken gekehrt und mich seither immer gefragt, warum viele Homosexuelle das nicht getan haben. Wie kann man in einem Verein Mitglied sein, der einem vermeintliche Rechte vorenthält und die eigene Lebensweise zur Sünde deklariert? Die Antwort ist vielleicht banal. Sie wollten mithelfen, die Kirche zu unterwandern. Wie es scheint, ist der Plan gelungen.
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