Die Causa Ott entwickelt sich in Österreich zu einem Problem für die FPÖ. Die Affäre um den ehemaligen Verfassungsschutz-Spitzenbeamten Egisto Ott schwer zu entwirren, denn außer der FPÖ belastet sie auch die ÖVP, ebenso wie den ehemaligen Grünen-Politiker Peter Pilz, nicht zu verwechseln mit meinem lieben Kollegen aus der Herrenrunde, der nichts dafür kann, dass er den gleichen Namen trägt.
Man versucht Herbert Kickl einen Strick zu drehen, denn die FPÖ ist schwer auf Kanzlerkurs und der Spin geht so: Egido Ott, von den Briten endgültig als Putin-Spion enttarnt, machte zwar unter der ÖVP Karriere, war allerdings Mitglied der SPÖ, während Kickl Innenminister war und das Bundesministerium für Verfassungsschutz und Terrorismusabwehr (BVT) zerschlug. Sodann sollte ein neuer Geheimdienst unter Leitung von Ott im Außenministerium angesiedelt werden, das Karin Kneissl von der FPÖ unterstand. Kneissl lebt heute in Russland. 2018 erschien mit Putin ein hochkarätiger Gast auf ihrer Hochzeit, der ihr ein ebenfalls hochkarätiges Hochzeitsgeschenk im Wert von 50.000 Euro mitgebracht haben soll. Wer mehr über die Hintergründe erfahren möchte, kann sich hier einlesen:
Der Stoff wird einiges her geben und nicht nur der FPÖ Schaden zufügen. Ob es ausreicht, um Kickl wegen seiner Verantwortlichkeit während seiner Zeit als Innenminister auch innerhalb der Partei zu schwächen, bleibt abzuwarten.
Die Vorwürfe gegen die AfD-Politiker Krah und Bystron drehen sich anders als in Österreich nicht um Spionage und bis jetzt liegen noch keine weiteren Anhaltspunkte vor, dass tatsächlich größere Summen geflossen sind, wie behauptet wird. EU-Vizepräsidentin Věra Jourová vermutet, der Fall sei nur die »Spitze des Eisbergs«. Sie hofft auf weitere Geheimdienstenthüllungen, schreibt wer? Na, logisch, der SPIEGEL.
Und Nato-Generalsekretär Stoltenberg verrät im BILD-Interview: Wir hatten Putin-Spione in der Nato-Zentrale. Ich hätte da einen Tipp: Als der Kanzleramtsspion Günter Guillaume enttarnt wurde, übernahm der damalige Bundeskanzler Willy Brandt die Verantwortung und reichte seinen Rücktritt ein. Folgen Sie diesem guten Beispiel! Schönes Wochenende!
P.S. Was ist das denn? Correctiv eine transatlantische Tarnorganisation zur Verbreitung us-freundlicher Propaganda?
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6 Antworten zu „Überall Russen-Spione“