In diesen Tagen wurde das Urteil zum Ausschluss von der Parteienfinanzierung gegen die frühere NPD als Sieg der Demokratie gefeiert – besonders von denen, die nun die AfD ins Visier nehmen wollen. Gerne wird sich dabei eines Abschnitts der deutschen Geschichte bedient, um den Gegner ins Unrecht zu stellen. Über die gemeinsamen Wurzeln von Grünen und NPD schweigt man lieber, manche wissen es auch gar nicht mehr. Vieles ist bekannt, wie man hier nachlesen kann, doch ich stieß kürzlich auf mir bis dato unbekannte Gemeinsamkeiten, voila:
Haben Sie schon einmal etwas vom Weltbund zum Schutz des Lebens (WSL) gehört? Dabei handelt es sich um eine international tätige NGO.
Die Organisation wurde vom Schriftsteller Günther Schwab, der frühere Verbindungen zur NSDAP und zur SA hatte, im Jahr 1953 angeregt. Schwab hatte während der Arbeit an seinem Roman „Der Tanz mit dem Teufel“ die Idee zur Gründung der Organisation. In seinen Büchern vertrat er „völkisch-biologistische Ansichten“ und kritisierte frühzeitig die Gefahren der Umweltzerstörung und den Einsatz von Kernenergie. Diese Informationen findet man in dem dazugehörigen Wikipedia-Artikel und weiteren frei zugänglichen Quellen. Günther Schwab ist übrigens nicht mit Klaus Schwab verwandt, das wäre aber nun auch zu schön gewesen.
Erster Präsident der deutschen Sektion wurde der ehemalige Nationalsozialist und „Euthanasie-Arzt“ der Tötungsanstalt Grafeneck, Walter Gmelin, später löste ihn Werner Georg Haverbeck ab, der Ehemann der gerade wieder in die Schlagzeilen geratenen Ursula Haverbeck, die nun mit 95 Jahren eine Haftstrafe wegen Holocaustleugnung in einem Justizkrankenhaus absitzen soll. Die Haverbecks waren in der Friedensbewegung aktiv und Ursula Haverbeck bestens bekannt mit der späteren Grünen-Ikone Petra Kelly. Gemeinsam veranstalteten die Frauen Seminare und Vorlesungen zu Themen der Frauenbewegung. Auch der spätere Grünen-Mitbegründer Rudi Dutschke war häufig zu Gast im WSL. Auch RAF-Gründer Horst Mahler, später NPD-Anwalt und wegen Holocaustleugnung verurteilt, war mit von der Partie. Und weiter erfährt man, dass WSL-Mitglieder „gleichermaßen an der Gründung und programmatischen Entwicklung von Vorgängerorganisationen der Partei Die Grünen wie auch an der Erarbeitung des „ökologischen Manifests“ der NPD beteiligt“ waren.
Lassen wir es gut sein für heute. Was lange welkt wird endlich braun, inzwischen kann man es kaum noch übersehen.
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7 Antworten zu „Was Grüne und NPD gemeinsam haben …“