Der Bundestag hat also beschlossen, dass ab 1.4.2024 gekifft werden darf. Wie wirkt sich das auf die meist jungen Köpfe aus? Durch Zufall kam der Autor mit einem Studenten in Kontakt der ihm seine neue Welt schilderte.
Ingo, 20, macht folglich einen Selbstversuch, dazu hatte er schon nachmittags drei Joints „reingezogen“. Zur Überraschung seiner Clique brachte er die NZZ (Neue Zürcher Zeitung) seines Vaters mit in seinen Jugendclub. Sein reduziertes Kurzzeitgedächtnis ließ ihn dabei vergessen, dass man ihm sagte, Kiffen würde die Konzentration senken. Auch würde er langsamer reagieren als sonst. Und selbst am helllichten Tag würde er träumen, sogar beim Autofahren.
Selbstversuch mit intellektueller Erschwernis
Er will die Wirkung von drei Cannabis-Joints auf seinen Körper selbst überprüfen. Danach greift er zur NZZ und erzählt seiner Clique, was er soeben in der NZZ vom 23.2.2024 so gelesen hat. Ein ungebremster Monolog purzelt aus seinem Mund:
Alter, checkt das mal, ich hab da was Ultra-Krasses in der NZZ gecheckt, während ich so… naja, ihr wisst schon, bisschen in den Wolken war. Die labern was von wegen Cannabis in Deutschland jetzt so halb legal, voll der Burner, ey. Also, der Staat so, ey, jeder muss selbst wissen, was er tut, auch beim Kiffen, voll die Freiheit und so, wisst ihr? Wie bei Bier, nur chilliger, ohne den Schädel danach, mega!
Und jetzt kommt’s, Leute, haltet euch fest: Die sagen, klar, Kiffen ist nicht ohne, macht den Kopf matschig, aber Saufen, Leute, Saufen ist der Killer. Man kann sich wegballern, aber beim Kiffen, ey, da landest du nicht im Grab, nur vielleicht auf der Couch, verstehste? Man kann voll den Trip schieben, aber tot? Nee, Mann.
Also, die haben da jetzt ’n Gesetz durchgeboxt, ab dem 1. April, kein Scherz, kannste bis zu 50 Gramm für die private Mucke haben. Und dann gibt’s diese Klubs, so wie in Zürich, nur dass Deutschland voll die Spaßbremse zündet mit ’nem Haufen Regeln. Keine Kohle machen damit, nur in einem Klub chillen, nicht zu viele Bros und Schwestis, und halt dich fern vom Eingang, als ob das Gras da anders tickt, mega lustig.
Die meinen, Verbote sind für’n Arsch, bringen nur mieses Zeug und schlechte Vibes. Und dann kommt dieser Typ von vor ’nem Jahrhundert, der Lauterbach, der Nichtchecker, der sagt, Verbote machen alles nur kaputt. Warum soll der Staat uns sagen, was wir fressen, wen wir lieben oder was wir lesen? Stellt euch vor, kein Darwin, weil einige Spießer am Rad drehen.
Aber jetzt, Leute, jetzt wird’s deep: Kiffen macht vielleicht lahm und blöd, aber die harten Sachen, ey, die machen dich zum Zombie. Ein smarter Staat will kein zweites Frankfurt überall, checkt ihr?
Oh, Mann, diese NZZ, Alter, die haben’s drauf. Und ich hier so, versuch‘ euch das zu erklären, und mein Kopf ist wie… wie ’ne fette Bassbox, die vibriert. Musik in meinem Kopf, ich tanz‘ innerlich. Und diese Ideen, die ich hab‘, ey, ich sollte Schriftsteller werden oder so.
Hab‘ ich das jetzt gecheckt oder was? Ey, wer hat noch ’n Stick? Meine Gedanken sind wie… wie ein Feuerwerk, nur langsamer, und ich fühl‘ mich so… so erleuchtet, wisst ihr? Mega.
Wo ist ein Sofa?
Kommentare
6 Antworten zu „Ein Bekiffter aus gutem Hause liest die NZZ“