Leipziger Buchmessen-Allerlei: Keine Spur von Geist

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Die Leipziger Buchmesse 2024 verlief schon zu Beginn wie erwartet und am Schnürchen: Das Publikum im Leipziger Gewandhaus agierte ähnlich wie zur Neubau-Eröffnung im Jahre 1981: Damals mit Jubel für die großartige DDR-SED-Funktionärskaste und dieses Jahr mit Riesenbeifall für die Errungenschaften des USA-Wokeismusses und seiner deutschen Statthalter. Their wifes matter. Zwar war es ein Regiefehler, im Bühnenbereich nicht ein großes Ukrainebanner hängen und die Begrüßer ihre Reden mit „Slawa Ukrajini“ nach Scholz- und Bearbrock-Manier enden zu lassen, aber Hopfen und Schmalz waren für den diesjährigen „Autorenstrich namens Messe“ (M.K.) nicht gänzlich verloren. Man hatte für die Eröffnungsveranstaltung dramaturgischen Ersatz beschafft. Schließlich war die anwesende ParlamentsVizin auch als abgebrochene Dramaturgin gekommen.

Den Eintretenden wurden Plakate ausgehändigt mit der Aufschrift

 „Demokratie wählen. Jetzt.“

Dazu gab es Handzettel mit der Aufforderung: 

„Bitte schließen Sie sich an, nehmen das Plakat und erheben Sie sich, wenn wir später das Zeichen geben.

Dazu entboten die Veranstalter allen einen „Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme und Ihr Engagement“. 

Die Inszenierung auf lautlosen Pfiff hat funktioniert:

 „Spontan“ hielten die Prominenten von der ersten bis zur letzten Reihe die Plakate hoch, apportierten und gaben Pfötchen – so wie sie das in der Coronazeit vom Volk verlangt hatten. Gutes Vorbild schult, auch für künftige Anmaßungen.

An der Stätte des deutschen Dichterfürsten (300 Meter Luftlinie zu Auerbachs Keller) war das allerdings etwas provokant. Der Herr Minister a.D. Johann Wolfgang von Goethe hatte das Szenario textlich schon vor 200 Jahren beschrieben, wenngleich in etwas anderem Zusammenhang. Es passt  wie Faust aufs Gretchen. Goethe schrieb zum Spektakel: „Ich finde nicht die Spur von einem Geist, und alles ist Dressur“.

„Ich finde nicht die Spur von einem Geist, und alles ist Dressur“

Wir sind nicht nur das Volk der Dichter und Denker, sondern auch das der Hellseher. 


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Kommentare

4 Antworten zu „Leipziger Buchmessen-Allerlei: Keine Spur von Geist“

  1. Rumpelstilzchen

    „Demokratie wählen. Jetzt ?“

    Da war doch bestimmt das Logo der AfD und/oder der Freien Sachsen auf den Schildern, nicht wahr ?

  2. Justin Wagenfürth

    Gut beobachtet der „Autorenstrich“, der nicht sich woke Prostituierende kategorisch ausgeschlossen hatte.

  3. demokratie… die kommt erst wieder mit der afd… und alles ist ok…

  4. Nero Redivivus

    — Zum Toilettengang gibt es Klopapier mit Geisterschrift mit der Aufforderung zur Dringlichkeit des drängenden Dünnschisses: „Bitte schließen Sie sich dort ein, wohin der Kaiser zu Fuß geht, verrichten Ihr großes Geschäft und erheben sich inmitten Ihrer Fäkalien, wenn der Urologe das Zeichen zur bestandenen Stuhlprobe gibt: Abfuhr wählen – jetzt!“ —