Warum ist heute der „Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie“?

Der Internationale Tag gegen Homo- und Transphobie, üblicherweise am 17. Mai begangen, ist ein wichtiger Tag im globalen Kampf für die Gleichberechtigung und Anerkennung der LGBTQ+ Community. Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Transgeschlechtlichkeit wurde erst 2018 mit dem Erscheinen der ICD-11 von der WHO als Krankheit gestrichen.

Dieser Tag spielt eine zentrale Rolle, weil er folgende Ziele verfolgt:

  1. Bewusstsein schaffen: Der Tag dient dazu, Bewusstsein für die anhaltenden Herausforderungen und Diskriminierungen zu schaffen, denen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität ausgesetzt sind.
  2. Erinnerung an Fortschritte: Er erinnert uns an die rechtlichen und gesellschaftlichen Fortschritte, die bereits im Bereich der Menschenrechte für LGBTQ+ Personen erzielt wurden, und betont die Notwendigkeit, diese Bemühungen fortzusetzen.
  3. Solidarität zeigen: Der Tag bietet eine Gelegenheit, Solidarität mit der LGBTQ+ Community zu zeigen und ein klares Zeichen gegen Hass und Intoleranz zu setzen.
  4. Politische Aktionen fördern: Er dient auch dazu, politischen Druck aufzubauen, um Gesetzesänderungen zu fördern und die Rechte von LGBTQ+ Menschen weltweit zu stärken.
  5. Erziehung und Aufklärung: Ziel ist es auch, durch Bildung und Aufklärung Vorurteile und Missverständnisse zu überwinden und eine inklusivere Gesellschaft zu fördern.

So lauten die Begründungen aus westlicher Sicht, die jedoch nur eine Minderheit darstellt. In Russland, Polen, Ungarn und weiteren Staaten des ehemaligen Ostblocks steht man der LGBTQ-Bewegung sehr kritisch gegenüber. Auch in Italien hat ein Umdenken begonnen. Unter der Regierung von Meloni, die sich in vielen Dingen auf EU-Linie bewegt, wurden beispielsweise das Adoptionsrecht von homosexuellen Paaren wieder abgeschafft. In islamischen Ländern droht bei Homosexualität oft die Todesstrafe. Auch in Indien hat die LGBTQ-Lobby bisher vergeblich versucht, eine „Gleichstellung“ zu erreichen. In vielen christlich geprägten Ländern Afrikas und Lateinamerika sieht es ähnlich aus. Erst kürzlich hat Peru „Transsexualität als Krankheit“ eingestuft und widerspricht damit der WHO. Von einem „internationalen Tag“ kann daher keine Rede sein, eher ist das Gegenteil der Fall.


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