Epstein-Opfer Virginia Giuffre stirbt im Alter von 41 Jahren

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Virginia Giuffre, eine prominente Überlebende des Missbrauchsskandals um Jeffrey Epstein und eine mutige Kämpferin gegen sexuellen Missbrauch und Menschenhandel, ist am 25. April 2025 im Alter von 41 Jahren verstorben. Ihre Familie bestätigte, dass sie sich auf ihrer Farm in Neergabby, Westaustralien, das Leben nahm. Die Nachricht hat weltweit Bestürzung ausgelöst, da Giuffre durch ihren unermüdlichen Einsatz für Gerechtigkeit und ihre mutigen Anschuldigungen gegen einflussreiche Persönlichkeiten wie Jeffrey Epstein und Prinz Andrew internationale Aufmerksamkeit erlangte.

Eine Kämpferin gegen Missbrauch

Geboren am 9. August 1983 in Sacramento, Kalifornien, wuchs Virginia Giuffre in Loxahatchee, Florida, auf. Als Teenager wurde sie Opfer von Jeffrey Epsteins Sexhandelsnetzwerk. Giuffre berichtete, dass sie im Alter von 16 Jahren von Epstein und seiner damaligen Partnerin Ghislaine Maxwell rekrutiert wurde, um an einflussreiche Männer „weitergereicht“ zu werden. Eine ihrer bekanntesten Anschuldigungen richtete sich gegen den britischen Prinzen Andrew, den sie beschuldigte, sie im Alter von 17 Jahren sexuell missbraucht zu haben. Diese Klage führte 2022 zu einer außergerichtlichen Einigung, nachdem Giuffre jahrelang für Gerechtigkeit gekämpft hatte.

Giuffre war eine der ersten, die Epstein öffentlich des Missbrauchs beschuldigte, und lieferte entscheidende Informationen, die zur Verurteilung von Ghislaine Maxwell beitrugen. Maxwell wurde 2022 zu 20 Jahren Haft verurteilt. Giuffres Mut inspirierte zahlreiche andere Überlebende, ihre Geschichten zu teilen, und machte sie zu einer Symbolfigur im Kampf gegen sexuellen Missbrauch. Ihre Familie beschrieb sie als „fierce warrior“ (unerschütterliche Kämpferin) und betonte, dass sie „ein Licht war, das so viele Überlebende emporhob“.

Persönliche Tragödien und Herausforderungen

Giuffre hinterlässt drei Kinder – Christian, Noah und Emily –, die sie als das Licht ihres Lebens bezeichnete. Nach der Geburt ihrer Tochter Emily erkannte sie die Notwendigkeit, gegen ihre Peiniger zu kämpfen. Sie zog 2019 mit ihrem Ehemann Robert nach Australien, um ein neues Kapitel zu beginnen. Doch die letzten Jahre ihres Lebens waren von persönlichen und gesundheitlichen Herausforderungen geprägt. Ihre 22-jährige Ehe zerbrach, und im März 2025 war sie in einen Verkehrsunfall mit einem Schulbus verwickelt, der sie schwer verletzte. In einem emotionalen Instagram-Post behauptete sie, nur noch „vier Tage zu leben“, was später von ihrem Sprecher als unbeabsichtigte öffentliche Veröffentlichung relativiert wurde.

Zudem stand Giuffre vor Gericht, da sie beschuldigt wurde, eine familiäre Schutzanordnung verletzt zu haben. Diese Belastungen, kombiniert mit den langfristigen Folgen des erlittenen Missbrauchs, wurden laut ihrer Familie zu einer unerträglichen Last. In ihrer Erklärung schrieben sie: „Am Ende war der Tribut des Missbrauchs so schwer, dass es für Virginia unerträglich wurde, sein Gewicht zu tragen.“

Reaktionen und Vermächtnis

Die Nachricht von Giuffres Tod löste eine Welle der Trauer aus. Ihre Anwältin Sigrid McCawley sagte: „Ihr Mut hat mich angespornt, härter zu kämpfen, und ihre Stärke war beeindruckend. Die Welt hat heute einen wunderbaren Menschen verloren.“ Ihre Publizistin Dini von Mueffling beschrieb sie als „tief liebend, weise und humorvoll“ und betonte, dass es eine Ehre war, sie zu kennen.

Giuffres Bruder Danny Wilson teilte ein letztes Foto von ihr auf Facebook, das sie strahlend zwischen ihm und einem weiteren Mann zeigt, vermutlich ihrem anderen Bruder Sky Roberts. Die Familie betonte, dass Giuffre nun „bei den Engeln“ sei und dass ihr Vermächtnis als Kämpferin für Gerechtigkeit weiterleben werde.

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