Luxusschleueraffäre: Schwere Vorwürfe gegen suspendierten Dürener Landrat Spelthahn

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In der sogenannten „Luxusschleueraffäre“ gerät der suspendierte Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn (CDU) weiter unter Druck. Laut Staatsanwaltschaft soll er gemeinsam mit dem SPD-Politiker Jens Bröker und einem weiteren Beschuldigten pro illegal eingereistem Familienvorstand aus China zwischen 1.000 und 10.000 Euro von einer Schlepper-Bande erhalten haben, berichtete der Kölner Stadtanzeiger. Das Geld sei unter den Beteiligten aufgeteilt worden, heißt es in einem Durchsuchungsbeschluss für Spelthahns Ferienhaus am bayerischen Ammersee.

Die Ermittlungen werfen dem Landrat Bestechlichkeit sowie gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern in 84 Fällen vor. Grundlage für die Anschuldigungen sind Auswertungen von Ausländer- und Visaakten, Bankkonten, abgehörte Telefonate, E-Mail-Verkehr sowie die Aussage eines mutmaßlichen Schleuserchefs, eines Kölner Anwalts. Insgesamt sollen 222 Migranten über die „Dürener Schiene“ illegal nach Deutschland gelangt sein.

SPD-Politiker Jens Bröker gestand der Staatsanwaltschaft, 300.000 Euro Schmiergeld für seine Unterstützung der Schleuserbande erhalten zu haben. Er gab an, Spelthahn sei ein Investor aus Krefeld vorgestellt worden, der vor drei Wochen in Untersuchungshaft genommen wurde. Dieser Geschäftsmann soll dem Fußballklub 1. FC Düren, dessen Präsident Spelthahn ist, 150.000 Euro aus dem Schleusertopf geliehen haben – in Absprache mit dem Landrat, so die Ermittler.

Benedikt Pauka, Anwalt des suspendierten Landrats, wies die Vorwürfe entschieden zurück: „Herr Spelthahn hat weder an der Erschleichung von Aufenthaltstiteln mitgewirkt noch Kenntnis davon gehabt oder Vorteile angenommen. Die Anschuldigungen sind haltlos.“ Die Ermittlungen dauern an, während die Affäre für erhebliche politische Wellen in der Region sorgt.


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