Plötzlich unbeliebt: Kriegt Weidel die Kurve oder fliegt sie raus?

Den Umfragen zufolge soll selbst Fancy Naeser beliebter als Alice Weidel sein. Und überhaupt ist die AfD im Sinkflug. Wer hätte auch etwas anderes gedacht nach all den sensationellen Enthüllungen, die den Watergate-Skandal zur Provinzposse degradiert haben? Vor den „Europa-Wahlen“ und den wichtigen Landtagswahlen in diesem Jahr darf man mit weiteren Inszenierungen rechnen, die zum Ziel haben, sinkende Zustimmungswerte und „plötzliche“ Einbrüche bei den Wahlergebnissen plausibel erscheinen zu lassen. Dass in großem Stil betrogen wird, haben die Wiederholungswahlen in Berlin und viele andere „Pannen“ zuvor bewiesen, darüber braucht man sich keine Illusionen machen.

Alice Weidel ist zuletzt auf einer Welle geritten, die ganz bewusst von den Qualitätsmedien aufgebaut worden ist. Es gab beinahe gleichberechtigte Einladungen von AfD-Politikern in Talkshows und jetzt soll nach dem Höhenflug der Sturz ins Bodenlose folgen. Man hofft in solchen Phasen der Zersetzung auf innerparteiliche Grabenkämpfe, die ihre Opfer fordern. Viele sind gestrauchelt und haben ihren Kurs der Anbiederung nicht überlebt. Lucke, Petry, Meuthen, der Nächste bitte! Wird sich Alice Weidel weiter behaupten können? Wo liegt ihre Achillesferse?

Ich erinnere noch einmal an einen Artikel aus dem letzten Jahr, als Alice Weidel von einem Dexit nichts mehr wissen wollte: Weidel meuthert “No Dexit”. Das klang damals nicht besser wie das Geschwätz des Herrn Maaßen von der Union als Premium-Partner. Im Januar folgte dann die Kehrtwende, Weidel forderte ein Referendum zum EU-Austritt, wenn sich die EU weiter als nicht reformierbar erweisen würde. Schöne Worte, die sogleich von den besten Ökonomen, die wir je hatten, zerrissen wurden, aber der Nullgehalt des Weidelschen Geblubbers beruht auf einer anderen Formel. Es gibt kein Referendum auf Bundesebene, dazu müsste zunächst das „Grundgesetz“ geändert werden. Eine Regierung, die solches vorhat, müsste nicht nur die absolute Mehrheit im Bundestag besitzen, sondern sich auch des Bundesrates sicher sein. Und überhaupt, wie lange sollte das dauern? Noch mal vier Jahre? Und in welchem Paralleluniversum?

Weidel tänzelt, was sie außerordentlich gut beherrscht, um die gefährlichen Fallgruben herum, kommt dann wieder mit Frontalangriffen aus der Deckung und sorgt für betretene Mienen im Bundestag. Nicht auf ihr Talent zu setzen wäre eine sträfliche Unterlassung, so betrachten es auch ihre innerparteilichen Gegner, denen nicht nur ihr Lebensentwurf ein Dorn im Auge ist. Es könnte sich auch als Kardinalfehler erweisen, falls Alice plötzlich den Frauke Petry Way of Life für sich entdeckt.

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