Der Tod des Papstes, auch bekannt als der Tod des römisch-katholischen Oberhaupts, setzt eine Reihe von traditionellen und formellen Prozessen in Gang, die sowohl religiöse als auch administrative Dimensionen haben. Hier ist eine detaillierte Beschreibung dessen, was geschieht:
1. Ankündigung des Todes
Sobald der Tod des Papstes festgestellt wird, informiert der Kanzler des Kardinalskollegiums, der Kardinalvikar von Rom, die Kardinäle und die Weltöffentlichkeit. Dies erfolgt durch die offizielle Ankündigung „Papst [Name] ist zu Gott gegangen“, gefolgt von einem Gebet.
2. Vorbereitung des Leichnams
Der Papst wird gewaschen, angekleidet und in den Päpstlichen Palast gebracht, wo er aufgebahrt wird. Er wird in seine päpstlichen Gewänder gekleidet, und auf sein Gesicht wird ein Tuch gelegt, das nur bei der Totenwache entfernt wird.
3. Novendiali
Die Trauerzeit, bekannt als „Novendiali“, dauert neun Tage und beginnt mit der ersten Messe nach dem Tod des Papstes. Während dieser Zeit werden tägliche Gebetsstunden und Messen in der Vatikanbasilika abgehalten, zu denen Gläubige aus aller Welt kommen.
4. Begräbnis
Das Begräbnis des Papstes findet in der Regel zwischen dem vierten und sechsten Tag nach seinem Tod statt. Es ist ein Staatsbegräbnis, das von Tausenden von Gläubigen und Staatsgästen besucht wird. Der Papst wird in einem einfachen Zeremoniell beigesetzt, oft in den Grotten unter der Petersbasilika oder in einer anderen bedeutenden Kirche.
5. Sede Vacante
Mit dem Tod des Papstes beginnt die „Sede Vacante“ (Vakanz des Stuhls), was bedeutet, dass der Stuhl Petri leer ist. Während dieser Zeit übernehmen die Kardinäle, speziell das Kardinalskollegium, die Leitung der Kirche. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Vorbereitungen für das Konklave zu treffen.
6. Konklave
Zwischen 15 und 20 Tagen nach dem Tod des Papstes beginnt das Konklave, bei dem die Kardinäle in Klausur gehen, um einen neuen Papst zu wählen. Sie treffen sich im Sixtinischen Kapell und wählen durch geheime Abstimmung einen neuen Bischof von Rom, bis ein Kandidat die notwendige Zweidrittelmehrheit erreicht.
7. Habemus Papam
Sobald ein neuer Papst gewählt ist, wird das berühmte „Habemus Papam“ (Wir haben einen Papst) von dem Protodiakon (dem ältesten Kardinaldiakon) auf dem Balkon der Petersbasilika verkündet. Der neue Papst erscheint dann, um das erste Apostolische Segen „Urbi et Orbi“ (für die Stadt und die Welt) zu geben.
8. Einweihung
Die Einweihungszeremonie des neuen Papstes findet typischerweise innerhalb von zwei bis drei Wochen nach seiner Wahl statt. Hierbei wird er offiziell in sein Amt eingeführt.
Der Tod eines Papstes ist also nicht nur ein Moment der Trauer, sondern auch der Übergangszeit, in der die Kirche ihre spirituelle und administrative Kontinuität sicherstellt. Diese Prozesse sind tief in der Tradition und im kirchlichen Recht verwurzelt und zeigen die Verbindungen zwischen Geschichte, Religion und globaler Gemeinschaft.
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