Am Sonntagabend inszenierte die ARD ein politisches Kammerspiel, das weniger an einen fairen Diskurs erinnerte, sondern an ein Tribunal mit vorgefertigtem Urteil. Caren Miosga wirkte dabei nicht wie eine souveräne Moderatorin, sondern eher wie eine Anklägerin, die sich in der Rolle der moralischen Instanz gefiel. Mit scharf getakteten Fragen und belehrendem Ton versuchte sie, Alice Weidel rhetorisch in die Enge zu treiben. Doch was als Demontage geplant war, entpuppte sich als Eigentor – für Miosga.
Öffentlich-rechtlich? Oder politisch positioniert?
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist dem Grundsatz der Neutralität verpflichtet. Doch was bot sich den Zuschauern? Eine einseitige Dramaturgie, die mehr von Gesinnung als von journalistischer Ausgewogenheit zeugte. Anstelle kritischer, offener Fragen dominierte ein Repertoire aus Suggestivfragen. Statt eines Dialogs gab es moralische Belehrungen. Weshalb diese Einseitigkeit? Warum das ständige Unterbrechen? Selbst das Publikum schien eher nach politischer Konformität als nach Vielfalt ausgewählt. Zufall – oder bewusst inszeniert?
Miosga unterbrach regelmäßig
Die Sendung wirkte weniger wie ein Interview und mehr wie ein Tribunal, bei dem das Urteil längst feststand. Sie ließ Weidel kaum ausreden und schien mehr daran interessiert, ihre eigene Haltung zu demonstrieren. Ist das der Anspruch eines Senders, der sich als „unabhängig“ bezeichnet?
Weidels Konter: Souveränität und Schlagfertigkeit
Doch der Plan schlug fehl. Weidel begegnete den Angriffen mit Ruhe, präziser Rhetorik und einer Souveränität, die den eigentlichen Schwachpunkt der Sendung entlarvte: den Verlust journalistischer Objektivität. Während Miosga versuchte, Weidel mit verbalen Nadelstichen aus der Fassung zu bringen, konterte diese mit Gelassenheit und Klarheit. Wer führte hier also wen vor?
Weidel nutzte die Bühne zu ihrem Vorteil. Sie blieb unerschütterlich, während Miosga sichtlich bemüht war, den moralischen Ton zu halten. Ironischerweise war es genau diese Überheblichkeit, die den Kontrast verstärkte und Weidel in einem besseren Licht erscheinen ließ. Die Frage bleibt: Wer wirkte hier souveräner – die Moderatorin oder die Interviewte?
Wütende Zuschauer: Ein Spiegel der Ernüchterung
Die Reaktionen der Zuschauer auf Welt.de fielen deutlich aus: Empörung, Enttäuschung, fassungslose Kommentare. Viele fragten sich: Hat Caren Miosga vergessen, was journalistische Integrität bedeutet? Der Tenor war unmissverständlich: parteiisch, einseitig, enttäuschend. Zuschauer kritisierten nicht nur die aggressive Fragetechnik, sondern auch die Inszenierung als Ganzes. War dies ein Interview oder eine politische Vorführung?
Kommentare sprachen von „peinlicher Parteilichkeit“, „fehlendem Respekt“ und einer „ARD, die sich selbst entlarvt hat“. Hat die ARD mit dieser Sendung nicht eher Weidel gestärkt, als ihr zu schaden? Offenbar ja. Denn der Versuch, Weidel rhetorisch zu stellen, wirkte so durchschaubar, dass er ihr letztlich in die Karten spielte.
Wer hat den Abend für sich entschieden?
Das Endergebnis? Weidel: 100 Punkte. Miosga: 20 Punkte – und das ist wohlwollend gerechnet. Denn eines hat Miosga unfreiwillig erreicht: Sie hat eindrucksvoll demonstriert, wie weit sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk von seinem eigentlichen Auftrag entfernt hat. Anstatt kritischen Journalismus zu präsentieren, bot die ARD ein Lehrstück über voreingenommene Berichterstattung.
Die entscheidende Frage bleibt: Ist das noch Journalismus? Oder bereits eine Bühne für politische Agitation im Abendprogramm? Die Zuschauer haben ihre Antwort längst gefunden.