Vom Retter Europas zum baldigen Zerstörer?

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Polen hatte bereits mehrmals eine Schlüsselrolle, wenn es um das Überleben der europäischen Kulturen ging. Der vielleicht bedeutendste Moment, in dem Polen Europa vor den Türken „rettete“, war während der Belagerung Wiens im Jahre 1683. In einer vereinten europäischen Anstrengung kamen Truppen aus dem Heiligen Römischen Reich und aus Polen zusammen, um die Osmanen zurückzudrängen. König Jan III. Sobieski von Polen führte die katholische Liga an, die am entscheidenden Punkt der Schlacht eingriff und maßgeblich zum Sieg über die osmanischen Streitkräfte und zur Aufhebung der Belagerung beitrug. Dieser Sieg Polens war ein Wendepunkt in der Geschichte Europas, da er die politischen und kulturellen Verhältnisse auf dem Kontinent für Jahrhunderte prägte und das osmanische Vordringen effektiv verhindert hat.

Den Polen nutzte ihr Einsatz für den Erhalt des christlichen Abendlandes nicht viel. Als Pufferzone zwischen Russland, Österreich-Ungarn und Preußen, später dem Deutschen Reich, wurde es immer wieder zwischen den Großmächten aufgeteilt und seiner Eigenstaatlichkeit beraubt. Dieser Zustand hielt bis zum Ende des Ersten Weltkriegs an. Im Verlauf des Krieges kämpften polnische Soldaten auf verschiedenen Seiten. Die Hoffnungen auf Unabhängigkeit erfüllten sich am 11. November 1918, kurz nach dem Waffenstillstand im Westen. Polen erhielt seine Souveränität zurück und Józef Piłsudski wurde Staatsoberhaupt.

Zwei Jahre später schlug Polen die Rote Armee und rettete Europa vor den Sowjets, wie es heute etwas übertrieben dargestellt wird.

Das Wunder an der Weichsel

Die Schlacht bei Warschau, oft auch als „Wunder an der Weichsel“ bezeichnet, fand vom 12. bis 25. August 1920 während des Polnisch-Sowjetischen Krieges statt. In dieser Schlacht besiegte die polnische Armee unter dem Kommando von Marschall Józef Piłsudski und General Tadeusz Rozwadowski die Rote Armee unter Michail Tuchatschewski. Die Schlacht war entscheidend, da sie nicht nur die Unabhängigkeit Polens sicherte, sondern auch die sowjetische Expansion nach Westen und womöglich in den Rest Europas aufhielt. Sie verhinderte möglicherweise auch die Ausbreitung des Bolschewismus nach Deutschland und weiter nach Westen und hatte somit eine weitreichende Bedeutung für die politische Ausrichtung Europas in der Zwischenkriegszeit.

Polens Rolle bis zum Zweiten Weltkrieg

Im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs kam es zu wachsendem gesellschaftlichen und institutionell unterstützten Antisemitismus. In den 1930er Jahren führte eine Zunahme von Boykotten gegen jüdische Geschäfte und Universitäten, die Maßnahmen gegen jüdische Studenten einführten, zu einer Flucht vieler Ostjuden ins Deutsche Reich.

Die Streitigkeiten mit Deutschland, die zum Zweiten Weltkrieg führten, waren vor allem die zentrale Forderung nach einer Revision des Versailler Vertrages von 1919, in dem Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg Territorien verloren hatte, darunter Gebiete, die zur Gründung des unabhängigen Polens beitrugen. Ein entscheidender Auslöser war die Forderung nach Rückgabe der Freien Stadt Danzig (Gdańsk) und des polnischen Korridors, der Ostpreußen vom Rest Deutschlands trennte. Polen wurde bekanntermaßen von Deutschland besetzt, besiegt und von den Sowjets „befreit“ und dem Ostblock angeschlossen. Und fort war sie, die gerade erst wieder erlangte Souveränität.

Polen bereitet sich auf Krieg mit Russland vor

Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks ist Polen wieder souverän. Das Misstrauen gegenüber Deutschland und die offene Feindschaft zu Russland sind geblieben. Wer kann es den Polen verdenken, dass sie Schutz in der NATO und Anschluss an die EU suchten. Das westliche Bündnis steckt derzeit in seiner tiefsten Krise. Großbritannien, Schweden, Finnland, Dänemark sind in das Kriegsgeheul eingetreten, das vornehmlich noch am lautesten aus Deutschland zu hören war. Polens frisch gewählte Regierung macht eine Reform der konservativen Vorgängerregierung nach der anderen wieder rückgängig. Bald soll es Ehe für alle und ein liberaleres Abtreibungsrecht im katholischen Polen geben, so wie es Brüssel gerne sieht. Der neue Verteidigungsminister rechnet mit einem Krieg gegen Russland, im ganzen Land wird zur Musterung von ca. 230 000 Wehrpflichtigen aufgerufen. Und an der Grenze zu Russland wird mit starker deutscher Beteiligung das größte Manöver der Nachkriegszeit abgehalten. Wer so laut nach Krieg schreit, erhöht die Chancen dafür, dass er ihn auch bekommt.


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Kommentare

6 Antworten zu „Vom Retter Europas zum baldigen Zerstörer?“

  1. Force Majeure

    Von der Leyen versprach den Europäern, dass „die Ukraine in naher Zukunft zu uns gehören wird“, warnte aber gleichzeitig, dass „viel Leid vor uns liegt“. Die EU sei bereit, „den höchsten Preis für das zu zahlen, woran sie glaubt“, und beabsichtige, „jeden Tag des Krieges und jeden Tag danach an der Seite der Ukraine zu stehen“, so die EU-Kommissionschefin.

  2. Rumpelstilzchen

    Da einem mittlerweile schon aus sämtlichen Himmelsrichtungen hysterisch-dümmliches Kriegsgeheul entgegenschallt, muss man wirklich mit dem Schlimmsten rechnen.

    In Polen mischt sich jetzt der dort zur DNA gehörende Russenhass mit satanisch-bösartigen Intentionen der US/UK-Kriegstreiber, die zusätzlich aufstachelnd wirken.
    Befördert wird das Ganze durch den jüngst erfolgten „Putsch“ durch EU-Gladiatoren, welcher inzwischen hässliche Tusk`sche Säuberungsaktionen im gesamten Staatsgebilde zur Folge hat, einhergehend mit einer fatalen Gleichschaltung Polens mit EU-Berlin-Interessen.

    Mit Gewissheit kann allerdings schon jetzt gesagt werden: Vor den weiter anrollenden Mongolenhorden werden uns die Polen künftig N I C H T mehr bewahren, ganz im Gegenteil.

  3. Prince of Tales

    Die polnische Politelite hat wesentliche Mitschuld am
    2. Weltkrieg. Schade, hat die heutige nichts dazu gelernt.

  4. Entweder Ai Robot ist das Pseudonym von Guido Knopp oder der Autor hat ein üppiges Salär von der polnischen Botschaft erhalten.

    1. Rumpelstilzchen

      Wieso ?

  5. Anton Vogel

    Polen hat in der Geschichte immer eine eher unrühmliche Rolle gespielt. Es wechselte die Seiten und spielte oft ein unredliches Spiel.
    Das die Osmanen vor Wien geschlagen wurden mag das Verdienst eines Poonischen Genrals sein. Aber seine Truppen waren Katholisch/europäisch. Nach WK I. bekam Polen deutsche Gebiete zugesprochenauf die es keinen Anspruch hatte. Genau so wie es sich nach 44 die gasemten deutsche Ostgebiete einverleibte. Und nun giert man ganz offensichtlich nach der Ukraine. Dabie treibt man wieder ein ganz falsches Spiel und schürt das Kreigsfeuer kräftig !