84 Millionen im Stadion, doch der Anpfiff wird verweigert

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Der Rasen ist gemäht, die Linien sind gezogen, das Flutlicht brennt. Die Hymne ist verklungen. 84 Millionen Zuschauer sitzen auf ihren Plätzen. Der Eintritt war teuer. Gezahlt wurde mit Steuern. Die Mannschaft, das sind 630 Spieler.

Mehr als die Hälfte bleibt einfach in der Kabine, es riecht nach Schweiß und Alkohol. CDU und SPD haben zusammen 328 Sitze. Sie haben die Mehrheit und drücken sich vor dem Spiel. Angeblich wird noch über Taktik beraten. In Wahrheit geht es darum, das Spiel zu verhindern. Es könnten unbequeme Fragen aufkommen. Migration, Inflation, Wirtschaft, innere Sicherheit. Themen, bei denen man lieber nicht antwortet. Lieber bleibt man unter sich, bei einem Joint und dem Massagetisch. Das Binden der Schnürsenkel ist schwer, die Haare sind nicht gegelt, die Positionen nicht abgestimmt. Also bleibt der Platz leer. Die Zuschauer warten vergeblich auf den Anpfiff. Es rumort, selbst auf den guten Plätzen.

Die AfD ist bereit. Andere Spieler sind ebenfalls heiß auf das Match. Einige würden wenigstens Zwischenrufe wagen. Oder den Ball ins Aus schlagen, nur damit sich etwas bewegt. Doch wer raus will, wird zurückgerufen. Julia Klöckner steht als Schiedsrichterin am Rand und pfeift nicht. Sie schaut zur Trainerbank, wo die künftigen Koalitionäre sitzen, und wartet auf deren Zeichen. Ihre Pfeife bleibt in der Tasche bei Lippenstift und Parfüm. Denn es darf erst losgehen, wenn das Drehbuch geschrieben ist.

Afghanistan Plus wird spöttisch das taktische System genannt, auf das sich Union, SPD, Grüne und Linke längst geeinigt haben. Eine Viererkette der Verantwortungslosigkeit. Man spricht von Vielfalt, aber spielt Einheitsbrei, auch außerhalb des Stadions. Wer abweicht, fliegt raus. Wer stört, wird ignoriert. Wer spielen will, wird kaltgestellt. Die Fans auf den Rängen ahnen längst, dass dieses Match nie stattfinden soll. Zumindest nicht demokratisch.

Die Mannschaften sind komplett, die Zuschauer sind da, aber das Spiel wird verweigert. Der Rasen bleibt leer. Der Ball ruht. Die Pfeife schweigt. Alles ist vorbereitet, aber es passiert nichts. Und das nicht aus Versehen, sondern weil es so gewollt ist. Das nennt sich dann demokratischer Prozess. Die Bürger zahlen Eintritt, doch statt eines Spiels bekommen sie eine Generalprobe, die immer wieder verschoben wird.

Wer auf dem Platz fehlt, ist nicht verletzt. Er duckt sich nur. Die meisten haben gar kein Interesse mehr an einem echten Spiel. Sie haben Angst, dass die Gegner außerhalb des Rasens zu stark sind. Und dass die Menschen an den Bildschirmen zu Hause diese Ohrfeigen mitbekommen. So wird 2025 Demokratie gelebt. Eine Schande!

Erstveröffentlichung auf Opposition24


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