Man muss sich doch auf eine Seite stellen: Ukraine oder Russland, Israel oder Gazastreifen, vielleicht auch Burger King oder McDonalds, AC/DC oder Metallica, man verzeihe mir den flapsigen Ausflug in die niederen kulinarischen Gefilde und die Abgründe der inzwischen nicht mehr ganz so modernen Rockmusik. Wie ich darauf komme? Ich hatte gerade mal wieder etwas Zeit und dachte, ich lese mal wieder etwas und stieß dabei auf den Auftaktartikel von Frank Böckelmann und Carsten Germis zum neuen Jahr auf TUMULT. Es sind meist lange Texte, lesenswert, nachdenkenswert, die man dort findet, sorgfältig formuliert, doch ich erinnerte mich auch an eine Kritik von Peter Backfisch und Werner Olles, die die beiden Publizisten im September hier auf Opposition 24 zur Veröffentlichung eingereicht hatten. Darin beschreiben sie, das Blatt habe sich von der „Vierteljahresschrift für Konsensstörung“ zum Satiremagazin entwickelt.
Tumult“ […] war zumindest bis zur „militärischen Sonderoperation“ Rußlands 2022 ein zuverlässiger und gern gelesener Begleiter für nonkonformistische Konservative und Rechte. Seit dem berüchtigten Editorial des Herausgebers und damaligen Chefredakteurs Frank Böckelmanns unter dem Titel „Sieg im Volkskrieg“ […] nach dem Einmarsch von ca. 150.000 russischen Soldaten in die Südost-Ukraine, hat sich dies grundlegend geändert.
Peter Backfisch und Werner Olles
Ich hatte Tumult ein wenig aus den Augen verloren. Nun ja, es kann vorkommen, dass Menschen ihre Meinung plötzlich und unerwartet ändern, manchmal sogar zu zweit. Und so verwundert auch der Jahresauftakt 2024 mit dem Titel DIE NEUE BODENLOSE RECHTE nicht weiter. Es geht um Israel und das verhaltene Verhalten der Wortführer des neurechten Mainstreams, ich zitiere ein wenig schmunzelnd:
Als die Mordbrenner, Kindermörder und Frauenschänder der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel einfielen, reagierten die Wortführer des neurechten Mainstreams und der AfD hinhaltend – warteten erst einmal die weitere Entwicklung ab. Alles, was sie seitdem erklären, ist Ausdruck politischer Verlegenheit mit opportunistischem Beigeschmack. In dieser defensiven Haltung erkennen wir ein grundlegendes Defizit. Ausgerechnet vielen Vertretern des „nationalen Lagers“ scheint der Boden unter den Füßen fragwürdig oder beliebig geworden zu sein.
Wie den Universalisten bietet sich den Überraschten als Ausweg die Beschwörung höchster Werte an. „Die richtige Wahl wäre nicht Israel, nicht Palästina, sondern die des Rechts, des Friedens, der Wahrhaftigkeit“, deklarierte Wolfgang van de Rydt auf der Online-Plattform Opposition24. „Trauer um alle Kriegstoten“ bekundete Tino Chrupalla und forderte „Deeskalation“.
DIE NEUE BODENLOSE RECHTE – Tumult
Bevor ich dann doch darauf eingehe, verweise ich auf zwei weitere Artikel, denn die Kritik traf auch andere, darunter Sezession, wo wenig später eine Antwort von Martin Lichtmesz erschien. Und es kam, wie es kommen musste, auf die Antwort folgte eine REPLIK AUF DEN RUNDUMSCHLAG VON LICHTMESZ. Das schreit förmlich nach einer weiteren Antwort, die sich Lichtmesz hoffentlich verkneift, denn mir fehlt einfach die Zeit dazu, das alles zu lesen.
Nun aber noch kurz zur Sache. Nein, doch nicht!
Kommentare
6 Antworten zu „Tumult um einen bodenlosen Ordnungsruf und wie sich an Israel die Neurechten spalten“
„Als die Mordbrenner, Kindermörder und Frauenschänder der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel einfielen, reagierten die Wortführer des neurechten Mainstreams und der AfD hinhaltend – warteten erst einmal die weitere Entwicklung ab.“
Dieser TUMULTIKER scheint ja ein echter „Spaßvogel“ zu sein. Weshalb um des lieben Herrgotts willen hätten die „Neurechten“ denn – klugerweise – nicht erst einmal abwarten UND „die Lage peilen“ sollen ?
Sie wurden dafür bekanntlich belohnt, nämlich mit einem sich durch Klarheit auf die grausame – nicht nur aber vor allem auch – von Israel geschaffene reale Situation sich auszeichnenden Blick und einer damit korrespondierenden Beurteilungs- und Bewertungsmündigkeit.
Diese ging den „Tumultikern“ offenbar gänzlich ab, wohl aus Gründen „deutscher Staatsräson“, welche möglicherweise zur Realitätsblindheit führt.
„AC/DC oder Metallica, man verzeihe mir den …“
… bildungsbürgerlichen Ausflug in die Hochkultur: Beethoven oder Karajan, Bruckner oder Thielemann, Star Wars oder Star Trek …
Kara-Jan?
Man sollte eben auch in heiklen Situationen analysieren und
nochmals analysieren. Sonst werden sogar hochrangige
Akademiker ganz einfach zu Dummschwätzern. Einfach
immer wieder Fragen stellen, wie z.B.: Wer hat denn eigentlich die „Hamas“
aufgebaut, bewaffnet, trainiert und im Hintergrund befehligt?
Fragen über Fragen!
Genau. Und wer hat sämtliche Warnungen, dass ein Terrorangriff vorbereitet und geübt wird ignoriert, schon ein Jahr zuvor, durch die Einheit 8200, mehrere diverse Grenzschutzoffiziere und durch fremde Geheimdienste ?
Wer hat den Grenzschutz von Gaza rechtzeitig abgezogen und zur Westbank geleitet ?
Usw. usf.
Es sind mehr Fragen offen, als beantwortet.
Der Schwindel um die Ukraine ist doch so offensichtlich, dass man nicht mal danach fragen muss. Selensky… ein Darsteller, der den Präsidenten gemimt hat, mimt jetzt den Präsidenten, seine Muttersprache ist Russisch…