Der viel beschworene „große Wurf“ blieb aus: Beim Washington-Gipfel am 18. August 2025 berieten Donald Trump, Wolodymyr Selenskyj, Friedrich Merz, Emmanuel Macron, Keir Starmer, Ursula von der Leyen und Nato-Chef Mark Rutte über ein Ende des Ukraine-Krieges – und am Ende stand wenig mehr als vage Absichtserklärungen. Laut der offiziellen Zusammenfassung der Gespräche sollten Sicherheitsgarantien für die Ukraine und die Frage möglicher Gebietsabtretungen diskutiert werden. Doch das eigentliche Signal setzte Trump selbst: Mitten in den Verhandlungen griff er kurzerhand zum Telefon und sprach vorab mit Wladimir Putin – ein Schritt, der in Kiew und Europa wie ein Alarmsignal wirkte.
Während Selenskyj vor einem „Scheinfrieden“ warnte und auf robuste Garantien pochte, machte Trump unmissverständlich klar: Einen Nato-Beitritt der Ukraine wird es mit ihm nicht geben. Stattdessen sprach er von „ähnlichen Garantien“ ohne Vollmitgliedschaft – ein Angebot, das Russland kaum schrecken dürfte. Noch brisanter: Trump drängte Selenskyj, den Krieg „fast sofort“ zu beenden, und rückte damit ein Stück näher an die Position Moskaus heran. Russland seinerseits stellte ein bilaterales Treffen zwischen Putin und Selenskyj in Aussicht – ganz nach dem Muster: direkte Deals am offiziellen Verhandlungstisch vorbeischieben.
Europa und die Ukraine betonen, dass Entscheidungen nicht ohne Kiew gefällt werden dürfen. Doch die Sorge wächst, dass der US-Präsident auf schnelle Schlagzeilen setzt und bereit ist, territoriale Zugeständnisse in Kauf zu nehmen. Ein Frieden auf Kosten der Ukraine – das bleibt das Gespenst, das über dem Gipfel von Washington hängt.