Zeitschriftenkritik: Wir Selbst

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„Globales Denken als lokaler Ruin – Selbstbehauptung erfordert Selbstbegrenzung!“ lautet das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe (Nr. 55, April 2024) der zweimal jährlich erscheinenden Zeitschrift für nationale Identität „Wir Selbst“. Adäquat dazu zeigt das Titelbild den Turm von Babel, ein Gemäldemotiv von Joos de Momper, dem Jüngeren (1564-1635), „das im ausgehenden Mittelalter und der beginnenden Neuzeit ein beliebtes biblisches Thema aufnahm, um die Gefahren menschlicher Hybris zu verdeutlichen“, so Chefredakteur Siegfried Bublies in seinem Vorwort.

Der Politikwissenschaftler Heinz Theisen bekräftigt diese These, die er „als Weltflucht in Weite und Ferne für wieder einmal erlösungsbedürftige Massen“ bezeichnet. Diesmal sei es die als „Abdruck der Wahrheit“ verstandene Wissenschaft, deren Chefpropagandist, der Israeli Yuval Harari, mit der Koalition des Globalkapitalismus und dem universalistischen Humanitarismus ein von kosmopolitischen Eliten geführtes globales Imperium und weltweiten Frieden verwirklichen will. Zwar verberge sich hinter dem allein im Westen herrschenden Globalismus der christliche Universalismus, jedoch ohne dessen skeptischen Sinn für Endlichkeit und Begrenztheit, denn mit dem Glauben an politische Götter verpflichteten sich die Gesinnungseliten nicht mehr ihrer Nation, sondern der „Einen-Welt“. Staatsbürgerliche Rechte würden so den „Menschenrechten“ untergeordnet, statt Patriotismus und Gemeinwohl herrsche nun die Kardinaltugend „Weltoffenheit“. Tatsächlich sei diese jedoch an der Realität des Ukraine-Kriegs und dem folgenden Sanktionskrieg gegen Rußland bereits völlig zerschellt. Daher plädiert der Autor für eine multipolare Weltordnung als Mittelweg zwischen utopischem Globalismus und regressivem Nationalismus.


Zu einer sofortigen deutschen Friedensinitiative für die Ukraine ruft Generalmajor Gerd Schultze-Rhonhof auf, da „Deutschland langsam, aber wahrscheinlich auf eine aktive Teilnahme an einem fremden und sinnlosen Krieg zugesteuert wird“. Mitnichten sei die Ukraine eine Demokratie und ihre Werte nicht die unseren. Dennoch geben die herrschenden Wehrdienstverweigerer in der Bundesregierung (Scholz, Habeck, Lindner) und im Bundestag jährlich weit über zehn Milliarden Steuergelder für einen Staat aus, der mit dem Kosovo und Rußland zu den korruptesten Europas gehört. Systematisch ausgeblendet von den deutschen Medien würden sowohl die ukrainische als auch die russische Vorgeschichte des Krieges, und vor allem die ukrainischen Rechts- und Vertragsbrüche und massiven Kriegsverbrechen während des achtjährigen Donbass-Krieges.

Herbert Ammons Porträt von „Dietrich Bonhoeffer christlicher Abendländer und deutscher Patriot“ schildert einen „unzeitgemäßen, hochkonservativen Denker“, dessen Hellsichtigkeit bezüglich der künftigen Weltsituation bereits 1941 frappierend war. In der Tat dachte er in politischen Kategorien, die späterhin als „nationalkonservativer Widerstand“ bezeichnet wurden, von dem die „vaterländischen Gefühle“ nicht wegzudenken waren. Mit vollem Recht besteht der Autor darauf, daß die von ihm zitierten Texte keine Fehlinterpretationen gestatten, „auch wenn sie nicht in die ideologische Landschaft eines zeitgenössischen Multikulturalismus passen.“

Weitere Beiträge befassen sich mit dem „rätselhaften deutschen Wesen“ (Jens Woitas), der „Kritik der Metapolitik – oder: wieso Rechte immer verlieren“ (Adrian Leverkühn), den „Auswirkungen der Globalisierung auf liberale Demokratien und Nationen ohne Staat“ (Xabier Barandiaran Irasorza), der „Auflösung des deutschen Volkes“ (Klaus Kunze), der „Ausbreitung des Christentums bei den Germanen“ (Christian Böttger), dem „Operettenputsch der Rheinischen Separatisten“ (Heinz-Siegfried Strelow) und dem „politisch unkorrekten RASTAMAN Hans Söllner“ (Gerald Haertel).

Kontakt: Wir Selbst. Bergstr. 11, 56290 Schnellbach. Das Einzelheft kostet 15.- Euro. www.lindenbaum-verlag.com


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Kommentare

2 Antworten zu „Zeitschriftenkritik: Wir Selbst“

  1. Ralf.Michael

    Mit dem „rätselhaften deutschen Wesen“ ? Da ist überhaupt nichts rätselhaft ! Der Deutsche ist und bleibt ein “ Fundamentalist „. Und obendrein noch ein grosser Besserwisser !

  2. „das im ausgehenden Mittelalter und der beginnenden Neuzeit ein beliebtes biblisches Thema aufnahm, um die Gefahren menschlicher Hybris zu verdeutlichen“

    Diese Hybris kommt aus der griechischen Mythologie und wird dort von einer Halbgöttin personifiziert. Die Götter – speziell die Nemesis – mögen es überhaupt nicht, wenn Menschen übermütig werden und Selbstüberschätzung und Anmaßung betreiben ->

    https://www.mythologie-antike.com/t297-hybris-mythologie-gottin-bzw-halbgottin-nymphe-die-ubermut-und-anmassung-personifiziert