In den dunklen Stunden des Zweiten Weltkriegs wurde der Name „Steuben“ zum Synonym für eine der schrecklichsten Katastrophen auf See. Die Versenkung des Passagierdampfschiffs Steuben am 10. Februar 1945 durch ein sowjetisches U-Boot forderte Tausende von Leben und blieb in den Annalen der Seefahrtsgeschichte als eines der verheerendsten maritimen Unglücke verzeichnet.
Die Geschichte des Dampfschiffs Steuben
Ursprünglich unter dem Namen „München“ gestartet, wurde das Schiff im Jahr 1923 von der AG Vulcan Stettin für den Norddeutschen Lloyd gebaut. Es diente als Passagier- und Frachtschiff, das hauptsächlich auf der Route zwischen Deutschland und Ostasien unterwegs war. Der Komfort und die Eleganz des Schiffs waren Zeichen der stolzen deutschen Schifffahrtstradition der 20er Jahre. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wandelte sich jedoch auch das Schicksal der steuben.
Im Kriegsdienst wurde das Schiff umgerüstet und als Truppentransporter eingesetzt. In den letzten Tagen des Krieges, als die Rote Armee in Ostpreußen vorrückte, nahm die Steuben an der Operation Hannibal teil – einer der größten Evakuierungsoperationen in der Geschichte, bei welcher deutsche Zivilisten und Soldaten über die Ostsee in sicherere Gebiete des Reiches gebracht wurden.
Die Versenkung
Am Abend des 9. Februar 1945 legte die Steuben, beladen mit Flüchtlingen, verwundeten Soldaten und medizinischem Personal, vom Hafen Pillau in Richtung Westen ab. Es wird angenommen, dass über 4.000 Menschen an Bord waren, obwohl das genaue Passagieraufkommen nie genau festgestellt wurde.
Die Tragödie ereignete sich in der Nacht zum 10. Februar. Das sowjetische U-Boot S-13, unter dem Kommando von Kapitän Alexander Marinesko, erfasste das deutsche Schiff auf seinem Radar. Obwohl die genauen Umstände umstritten sind, feuerte das U-Boot zwei Torpedos auf die Steuben ab, die ihr Ziel trafen. Das getroffene Schiff sank innerhalb von weniger als 20 Minuten.
Das Ausmaß der Katastrophe
Die eisigen Temperaturen der Ostsee im Februar und die Tatsache, dass viele Passagiere verwundet oder nicht seefähig waren, verminderte die Überlebenschancen erheblich. Nur wenige Rettungsboote konnten zu Wasser gelassen werden, und die chaotische Evakuierung auf dem dunklen Meer verschlimmerte die Situation. Von den über 4.000 Menschen an Bord überlebten schätzungsweise weniger als 800.
Die Nachwirkungen
Die Versenkung der Steuben wurde lange Zeit von der sowjetischen und der deutschen Regierung kaum thematisiert und blieb weitgehend unerforscht. Erst Jahrzehnte später begannen Historiker, das wahre Ausmaß der Tragödie zu erfassen. Hindernisse bei der Dokumentation wie zensierte Kriegsberichte, das Chaos der letzten Kriegsmonate und das Fehlen einer vollständigen Passagierliste erschwerten die genaue Rekonstruktion der Ereignisse.
In den letzten Jahren wurden Gedenkstätten errichtet und Gedenkfeiern abgehalten, um der Opfer zu gedenken und die Geschichte des Schiffes zu bewahren. Die Tragödie der Steuben bleibt ein mahnendes Zeichen für die Schrecken des Krieges und die Bedeutung menschlichen Lebens.
Fazit
Das tragische Schicksal der Steuben ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Seefahrt und des Zweiten Weltkriegs. Es steht sowohl als Mahnung für die Brutalität des Krieges als auch als Erinnerung an die vielen unschuldigen Menschen, die in den Wirren des globalen Konflikts ihr Leben ließen. Die Versenkung der Steuben lehrt uns, die Bedeutung von Frieden und Menschlichkeit niemals zu vergessen.
Kommentare
2 Antworten zu „Die tragische Versenkung des Passagierschiffs Steuben am 10. Februar 45“
Dasselbe Schicksal ereilte bekanntlich auch die Wilhelm Gustloff: Auch sie wollte Deutsche, die aus dem Osten kommend vor den Russen flohen, über die Ostsee retten. Es waren sogar – unvorstellbare – 9000 Menschen an Bord.
Und dann…kam der russische Torpedo…
Die 800 Überlebenden der Steuben wurden übrigens durch ein Begleitschiff gerettet. Erstaunlich im positiven Sinne ist, dass nicht auch dieses Begleitschiff versenkt wurde.
NIE WIEDER heißt NIE WIEDER, aber unsere satanisch-bösartigen Polit-Clowns tun alles für das „NOCH EINMAL, es war so schöööööööööön“.
Wenn ich richtig informiert bin beschlossen die Alliierten auf der Konferenz von Jalta die Venichtung von 5 Millionen weiteren Deutschen (einschl. Flüchtlinge aus den Ostgebieten) bis Kriegsende. Ca. 500 000 Flüchtlinge sollen sich am 13. Februar in Dresden aufgehalten haben. Da gibt es noch viel Raum für Berichterstattung.