Es wird keine Rückkehr zum Goldstandard geben

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Goldstandard war früher und da war auch nicht alles besser – ganz im Gegenteil. Wir hatten hier gerade erst einen Artikel über die Hyperinflation in Deutschland und deren Ursachen. Im Ersten Weltkrieg hatte man auf den Goldstandard verzichtet, was später zu den gigantischen Preisanstiegen führte. Mit der Einführung der Rentenmark (später Reichsmark) am 30.08.1924 kehrte man zum Goldstandard zurück und die Inflation war gestoppt. Ist das wirklich so einfach?

Ich kann es nicht mehr hören. Seit Jahren wird über eine Rückkehr zum Goldstandard spekuliert. Mal, weil die Niederländische Zentralbank entsprechende Ankäufe getätigt hat, dann wieder weil Russland die Märkte leerfegte. Es kam kein Goldstandard, sondern der Ukraine-Krieg.

Was soll den einfachen Menschen ein Goldstandard bringen, wenn die Kontrolle über das Geld und die Goldvorräte wieder nur den Zentralbankern vorbehalten ist? Apropos, deutsches Gold, da war doch was, wo sind denn die Vorräte?

In Krisenzeiten drohen eher Goldverbote. So kann man in Deutschland beispielsweise Immobilien mit allem Möglichen bezahlen, wenn sich die Vertragsparteien einig sind, meist also Euro. Es geht aber auch Tausch, Platin, Kupfer, Baumaschinen, was auch immer, nur eines nicht: Gold! Wer es nicht glaubt, frage einen Notar. Der Ankauf von Gold mit Bargeld ist ebenfalls schon lange meldepflichtig wenn die Summe 2000 Euro übersteigt. Die meisten Experten rechnen allerdings nicht mit einem totalen Goldverbot wie zuletzt in Deutschland 1939. Doch lagen auch die meisten dieser Experten mit ihren Vorhersagen tüchtig daneben und „Corona“ hatte niemand auf dem Schirm.

Man kann seriös nur von dem ausgehen, was jetzt schon sichtbar ist. Wir werden in eine Kriegswirtschaft gedrängt, die Bundeswehr soll aufrüsten und deutsche Waffen in Krisengebiete geliefert werden, wo man unter realen Bedingungen ihre Tauglichkeit überprüft. Es wird Panik vor einem russischen Angriff auf NATO Länder geschürt, das alles sieht nicht nach einer Rückkehr zur Vernunft und dem Goldstandard aus.

Abschließend noch einige Fragen als Einwürfe. Was hat der Goldstandard 1924 bewirkt? Konnte er Deutschland vor der Weltwirtschaftskrise retten oder den zweiten Weltkrieg? Nein. Denn es waren politische Entscheidungen, die zu den Kriegen führten und die für Deutschland entsetzlichen Niederlagen. Auch der Euro war eine politische Entscheidung, wirtschaftlich betrachtet totaler Nonsens. Aber nur aus der Sicht der Kritiker, vor allem aus Deutschland. Für die Nutznießer war der Euro erst einmal ein Geschenk. Hätte ein Goldstandard diese unsinnige Währungsunion verhindert? Wer bestimmt denn das Wirtschafts- und Finanzsystem? Was war zuerst, die Krise oder der Krieg?


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Kommentare

3 Antworten zu „Es wird keine Rückkehr zum Goldstandard geben“

  1. Rumpelstilzchen

    Vor einiger Zeit las ich mal eine finanzwissenschaftliche Beobachtung/Analyse, in der nachgewiesen wurde, dass die EU-Länder – wohl aufgrund einer internen Absprache – Gold in einem bestimmten Verhältnis zu ihrem BIP kaufen.
    Ganz irrelevant wird der Besitz einer bestimmten Menge Gold demnach nicht sein. Aber ob daraus jemals ein Goldstandard wird, wissen – wenn überhaupt – wohl nur die Götter.

    Meinereiner glaubt es nicht, denn dann würden viele Länder, die gar nicht die Mittel haben sich ausreichende Goldmengen zu beschaffen, erheblich benachteiligt. Außerdem würde der Goldpreis dann wohl astronomische Dimensionen erhalten, ganz abgesehen von dem Problem, überhaupt noch weitere Goldlagerstätten in ausreichendem Umfang zu erschließen.

    Ich denke, dass ein festgelegter Korb verschiedener Rohstoffe – ggf. mit einer Beimischung von Gold – eine größere Chance hat, künftig als Be- und Verrechnungsgröße zu dienen.

    Tja, wo sind eigentlich die rund 3500 Tonnen des deutschen Goldes ???
    Hat die etwa „unser Freund und Partner und Beschützer“ Uncle Sam sich unter die schmutzigen Nägel gerissen ? Wie schon so O F T seit WK II !!

    1. Adam Rhau

      Das Wesen einer Metallwährung besteht darin, daß die umlaufende Geldmenge in Scheidemünzen und Noten durch Goldvorräte gedeckt sein muß. Damit kann die Wirtschaftspolitik keine willkürlichen Geldmengenerhöhungen mehr durchführen und damit tendieren auch Preisänderungen gegen Null. Dieses System hat sich während des gesamten 19. Jhdts bis 1914 durchaus bewährt.
      Mit dem heute herrschenden Keynesianismus ist eine Metallwährung nicht vereinbar, weil hier die wirtschaftlichen Entscheidungen der mikrökonomisch Handelnden ständig durch makroökonomische (volkswirtschaftliche) Politiken manipuliert werden. Eine der wichtigsten Instrumente dabei ist die Geldmengenpolitik. Diese keynesianischen Politiken sind gemäß der klassischen Schule nichts anderes als ein verdünnter Kommunismus („Weg zur Knechtschaft“ – Hayek).

  2. Eugen Karl

    Der Goldstandard ist wichtig für die Freiheit der Bürger, gerade deswegen wird es keine Rückkehr zum Gold geben. Insofern stimmt das. Natürlich wäre das nur eine Maßnahme, die Abschaffung der Zentralbanken eine andere. Milei hatte letzteres für Argentinien versprochen, aber leider nicht gehalten.