Der Volkswagen-Konzern hat im Jahr 2024 einen dramatischen Gewinneinbruch verzeichnet. Der Nettogewinn sank um 30,6 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro, während der operative Gewinn um 15 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro zurückging. Dieser Einbruch zeigt, dass der größte europäische Autobauer mit erheblichen Herausforderungen kämpft.
Eine zentrale Ursache ist der rückläufige Absatz in China, einem ehemals starken Wachstumsmarkt für VW. Die Nachfrage nach Verbrennerfahrzeugen schwindet, während das Angebot an Elektroautos des Konzerns nicht mit der Konkurrenz – insbesondere heimischen Herstellern wie BYD – mithalten kann. Zweistellige Absatzeinbrüche in China haben die Gewinne spürbar belastet. Hinzu kommen hohe Umbaukosten, etwa für die Schließung des Audi-Werks in Brüssel, sowie gestiegene Fixkosten und Investitionen in die Elektromobilität, die bisher nicht die erhofften Erträge bringen.
Auch das interne Management steht in der Kritik. Experten sehen Versäumnisse beim frühzeitigen Umstieg auf E-Mobilität und eine zu langsame Anpassung an globale Marktveränderungen. Politische Unsicherheiten, steigender Wettbewerbsdruck und volatile Rohstoffpreise verschärfen die Lage zusätzlich. Trotz eines leichten Umsatzwachstums auf 324,7 Milliarden Euro bleibt die Rendite mit 5,9 Prozent unter Druck.
Volkswagen reagiert mit einem milliardenschweren Sparprogramm, das bis 2030 etwa 35.000 Stellen in Deutschland abbauen soll. Dennoch bleibt die Frage, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Die Krise bei VW ist ein Weckruf für die gesamte deutsche Autoindustrie in einer sich wandelnden Welt.
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