Festnahme eines mutmaßlichen Unterstützers einer linksextremistischen Vereinigung – in den Medien als „Hammerbande“ bekannt.
Karlsruhe – Die Bundesanwaltschaft hat in Berlin den deutschen Staatsangehörigen Thomas J. festnehmen lassen. Die Festnahme erfolgte durch Beamte des Bundeskriminalamts und des Landeskriminalamts Sachsen aufgrund eines Haftbefehls des Bundesgerichtshofs vom 26. Januar 2024.
Thomas J. steht im dringenden Verdacht, eine kriminelle Vereinigung unterstützt zu haben. Zusätzlich werden ihm gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung sowie Sachbeschädigung zur Last gelegt.
Laut Anklageschrift soll Thomas J. zwischen 2018 und 2020 die Aktivitäten einer linksextremistischen Vereinigung gefördert haben, die sich in und um Leipzig formierte. Die Gruppe, deren Mitglieder unter anderem Lina E., Lennart A., Jannis R. und Jonathan M. sind, verfolgte eine militante Ideologie, die den demokratischen Rechtsstaat und das staatliche Gewaltmonopol ablehnt.
Die Vereinigung führte zwischen Oktober 2018 und Februar 2020 mindestens sechs gewaltsame Angriffe auf mutmaßliche Mitglieder der “rechten Szene” durch, die sorgfältig geplant wurden, einschließlich der Ausspähung der Tatopfer.
Thomas J. diente der Gruppe als Kampftrainer und führte mindestens ein Kampfsporttraining für die Mitglieder durch. Zudem war er an einem Anschlag auf eine Gaststätte in Eisenach beteiligt, die als Treffpunkt der “rechten Szene” galt. Dort griff die Gruppe unter anderem mit Schlagstöcken und Reizstoffsprühgeräten die Anwesenden an und beschädigte das Inventar.
Die Bundesanwaltschaft hatte bereits im Mai 2021 Anklage gegen weitere Mitglieder der Vereinigung erhoben. Das Verfahren vor dem Oberlandesgericht Dresden ist noch nicht rechtskräftig abgeschlossen.
Thomas J. wird heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.