Weihnachten wird fast überall gefeiert – aber längst nicht überall gleich. Ob Christkind, Weihnachtsmann oder Hexe: Die Vielfalt der Geschenkebringer und Bräuche macht die Weihnachtszeit international besonders spannend. Ein Überblick über die beliebtesten Traditionen in verschiedenen Ländern.
Deutschland
In Deutschland kommt je nach Region entweder das Christkind oder der Weihnachtsmann.
- Christkind: Vor allem im Süden. Es gilt als engelhaftes Wesen und bringt am 24. Dezember heimlich die Geschenke.
- Weihnachtsmann: Im Norden und Westen verbreiteter. Er erinnert an den heiligen Nikolaus, erscheint oft in rotem Mantel und mit Rauschebart.
Österreich & Schweiz
Auch hier ist meist das Christkind unterwegs. In der Schweiz, je nach Region, kann auch der Samichlaus eine Rolle spielen – allerdings am 6. Dezember, ähnlich wie der Nikolaus.
Spanien
Die großen Geschenke gibt es erst am 6. Januar, wenn die Heiligen Drei Könige (Los Reyes Magos) vorbeikommen. Kinder stellen Wasser und Hafer für die Kamele bereit.
Am 24.12. gibt es zwar ein Fest, aber traditionell kaum Geschenke.
Italien
Hier bringt eine außergewöhnliche Figur Geschenke:
- La Befana, eine freundliche Hexe, verteilt am 6. Januar Süßigkeiten an brave Kinder und Kohle an freche.
- In manchen Regionen gibt es zusätzlich das Jesuskind oder den Babbo Natale (Weihnachtsmann).
Frankreich
In Frankreich ist Père Noël der klassische Geschenkebringer.
Manchmal begleitet ihn Père Fouettard, der für die unartigen Kinder zuständig sein soll – eine dunklere Figur der Folklore.
Großbritannien
Hier kommt traditionell Father Christmas, ein naher Verwandter des Weihnachtsmanns.
Kinder hängen am Kamin Strümpfe auf, damit sie am Morgen des 25. Dezember mit kleinen Geschenken gefüllt sind.
Niederlande
Der wichtigste Tag ist der 5. Dezember: Dann kommt Sinterklaas mit seinem Dampfschiff an.
Er bringt Geschenke, Gedichte und kleine Süßigkeiten wie Spekulatius. Weihnachten selbst spielt für Geschenke eine kleinere Rolle.
USA & Kanada
Der Klassiker: Santa Claus.
Er kommt in der Nacht auf den 25. Dezember durch den Schornstein, isst Kekse, trinkt Milch und legt Geschenke unter den Baum.
Kinder verfolgen ihn live über den NORAD-Santa-Tracker im Internet – ein Kult seit den 1950ern.
Russland
Hier bringt Väterchen Frost (Ded Moroz) gemeinsam mit seiner Enkelin Snegurotschka (Schneemädchen) die Geschenke – allerdings erst an Neujahr, da Weihnachten traditionell erst am 7. Januar gefeiert wird.
Skandinavien (Schweden, Norwegen, Finnland)
Die nordeuropäischen Länder haben ihren eigenen Charme:
- In Schweden kommt Jultomten, ein freundlicher Wichtel.
- In Norwegen und Dänemark sind es die Nisser, kleine Hausgeister.
- In Finnland wohnt der Weihnachtsmann angeblich in Rovaniemi am Polarkreis – ein riesiges Touristenziel.
Island
Hier gibt es gleich 13 Weihnachtsgesellen („Jólasveinar“).
Jeder hat einen eigenen Charakter und Namen wie „Türknaller“ oder „Löffellecker“.
Die Kinder bekommen über 13 Nächte hinweg kleine Geschenke – oder eine Kartoffel, wenn sie frech waren.
Mexiko
Hier kommt oft das Jesuskind („Niño Dios“) am 24. Dezember.
Typisch ist außerdem die Posada-Tradition, eine Art Umzugs-Spiel, bei dem Kinder und Familien die Herbergssuche von Maria und Josef nachspielen.
Überall auf der Welt ist Weihnachten ein Fest der Freude – doch wem Kinder ihre Geschenke verdanken, ist erstaunlich unterschiedlich. Ob Hexe, Wichtel, Christkind oder Weihnachtsmann: Diese Vielfalt macht die Adventszeit erst richtig spannend.
