Die USA drängen den Mutterkonzern von TikTok zum Verkauf, weil sie Datenspionage befürchten, wenn die App in chinesischem Besitz bleibt. Auch die EU hat ein Verfahren eröffnet, weil Kinder und Jugendliche angeblich nicht genügend geschützt würden. In Deutschland wurde auf Beschwerden hin der TikTok-Account von AfD-Politiker Maximilian Krah in seiner Reichweite beschränkt.
Nun ist auch klar, woher der Wind weht. Die Altparteien und das Medienkartell haben Angst, wie der Staatssender Phoenix berichtet:
Je häufiger Jugendliche Soziale Medien wie etwa TikTok nutzen, desto eher seien sie bereit, populistische Parteien zu wählen, dies erklärte Kommunikationsforscher Dr. Johannes Gemkow vom Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig bei phoenix. „Lassen Sie mich zwei Zahlen nennen, die AfD schafft es, über 400.000 Impressionen, also Klicks zu generieren, mit einem Video, die zweitplatzierte Partei ist dann die FDP, die schafft es auf circa 50.000. Also die AfD hat schon sehr früh erkannt, welche Möglichkeiten TikTok für ihre politische Ideologie bietet und hat diesen Raum sehr früh besetzt und wir sehen, bei diesen 22 Prozent, die sie angesprochen haben, dass diese Zahl korreliert mit der TikTok Nutzung, also, je häufiger sie TikTok nutzen, aber auch andere soziale Medien, desto eher sind sie dafür bereit, populistische Parteien zu wählen“, so Gemkow. Dies liege daran, „dass diese sozialen Medien den populistischen Parteien die Möglichkeiten bieten, mit ihren einfachen Lösungen, mit ihren teils drastischen Metaphern sehr viel Aufmerksamkeit zu generieren“, so Gemkow weiter. Die Plattformen funktionierten mit einem Algorithmus, der Emotionalität und Narrative der Skandalisierung goutiere. „Das, was häufiger angesehen wird, weil es mehr Leute aufwühlt, das bleibt länger sichtbar und hat eine größere Reichweite“, so Gemkow. Es sei zu begrüßen, dass auch andere Parteien und Politiker auf TikTok aktiv würden, dennoch bleibe abzuwarten, ob auch für sie dort ein positiver Effekt entstehe. „Per se machen es diese Sozialen Medien Populisten einfacher, ihre Angebote über Weltbilder und über das Selbstbild der Jugendlichen an die heranzubringen, als es jetzt ein demokratischer Diskurs hier schaffen könnte“, so Johannes Gemkow.
Phoenix
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