Sexueller Missbrauch auch im Wiener SOS-Kinderdorf – Skandal weitet sich aus

Der Abgrund im SOS-Kinderdorf wird immer tiefer. Nach Enthüllungen über Gewalt, Missbrauch und Vertuschung in mehreren Bundesländern steht nun auch die Wiener Einrichtung im Fokus.

Wie krone.at berichtet, wurde ein 50-jähriger Sozialpädagoge bereits im August zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt – nicht rechtskräftig. Ihm werden mehr als ein Dutzend sexuelle Übergriffe auf zwei minderjährige Burschen zur Last gelegt, die seiner Wohngruppe anvertraut waren. Einer der Jugendlichen war sogar sein Bezugsbetreuter. Laut Urteil nutzte der Mann seine Stellung gezielt aus.

Brisant: Ein Kollege hatte schon im Dezember 2022 von einem angeblichen „intimen Verhältnis“ des Betreuers erfahren – meldete den Verdacht aber nicht. Erst Monate später, nachdem Erinnerungen durch Aussagen der Opfer wieder hochkamen, wandte er sich an die Polizei.

Die Liste der Fälle wird länger. Nach Missbrauchsvorwürfen gegen den verstorbenen Gründer Hermann Gmeiner und einen pädophilen Großspender, der bei Auslandsreisen Kinder missbraucht haben soll, zeigt sich ein erschütterndes Muster von systemischem Versagen und Wegsehen.

Während die neue Reformkommission zur Aufarbeitung erst im Oktober ihre Arbeit aufgenommen hat, wächst der öffentliche Druck. Das einst als Symbol für Kinderschutz gefeierte Projekt droht, endgültig zum Synonym für Vertuschung und Verrat an Schutzbefohlenen zu werden.

Quelle: krone.at

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