Niedersachsen braucht mehr Hausärzte, um die ambulante Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Dazu stellte Gesundheitsminister Philippi heute seinen 10-Punkte-Aktionsplan vor und kündigte an, dieses Jahr eine Million Euro bereitzustellen, um diesen Plan mit einem breiten Portfolio an Maßnahmen zu unterstützen.
Dazu MUDr. PhDr. / Univ. Prag Jozef Rakicky, Abgeordneter (fraktionslos) der WerteUnion im Niedersächsischen Landtag:
„Das Berufsbild des Hausarztes wird durch Quereinsteiger und ‚Physician Assistants‘ verwässert, die Bürokratie nimmt zu – denn neue Koordinierungsstellen und eine zentrale Geschäftsstelle bedeuten mehr Mitarbeiter und unmittelbar mehr Kosten für den Steuerzahler, ohne dass dadurch kurz- bis mittelfristig auch nur einer von fast 500 fehlenden Hausärzten dazugewonnen wird. Statt im Wahlkampf seine SPD als rettende Partei für Missstände hochzustilisieren, die sie teils selbst verschuldet hat, soll Minister Philippi dafür sorgen, dass der Alltag der Hausärzte einfacher und attraktiver wird. Das bedeutet mehr Studienplätze für Bewerber aus Niedersachsen, zügigen Abbau der Bürokratie und gerechte Bezahlung. Dafür muss auch das veraltete und geldfressende System der Kassenärztlichen Vereinigungen gründlich reformiert oder gleich abgeschafft werden. Effizientere Modelle gibt es in der EU zur Genüge. In Frankreich beispielsweise kann jeder Allgemeinmediziner, Facharzt oder Krankenhausarzt als ‚Hausarzt‘ tätig werden – es handelt sich dort nicht um ein Berufsbild, sondern um ein Vertragsverhältnis zwischen einem Patienten und seinem behandelnden Arzt. Im französischen System kommt man ohne bürokratielastige Kassenärztliche Vereinigungen aus. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht, gell, Herr Minister?“
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